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Montag, 25. Februar 2008

Ausflug nach Chilcotin Holidays

Aufregend, beeindruckend, anstrengend, fordernd, wunderschön, faszinierend, ... all diese Wörter können das vergangene Wochenende nicht annähernd beschreiben...
unbeschreiblich - das trifft es wohl am besten, und trotzdem versuch ich, all das Erlebte, die Gedanken und Gefühle niederzuschreiben, diese Momente irgendwie festzuhalten.

Ja, wovon red ich eigentlich? Hm, eigentlich müsste ich jetzt fast vier Wochen rückblickend zu erzählen anfangen, aber das wäre wohl doch zu lang ;-)

Ich schreib einfach mal den Link zur Website, mit der alles begann:
www.chilcotinholidays.com

Ja, wenn man da so durchliest, sich die Bilder anschaut, beginnt man zu träumen. Wow, wie toll! Doch wohl kaum leistbar, nur ein Traum! Oder doch nicht?

Und schön langsam wird alles klarer... dort arbeiten, ja, das ist die Lösung!
Also hab ich mich beworben, nach viel hin und herüberlegen, und tausenden Formulierungen, warum mich diese Guest Ranch unbedingt braucht.
Ja, und dieses Wochenende war's soweit, und ich hab mir das ganze Live anschaun können. Naja, das liegt nicht grade um's Eck, 5 Autostunden nördlich von Vancouver, so steht es auf der Homepage. Rhodora war gleich begeistert von der Idee, dorthin zu fahren, und auch Annika und Raphi wollten schließlich mitkommen (Rike war leider in Montreal übers Wochenende).
Ja, da haben wir ganz einfach am Samstag ein Auto gemietet und uns auf den Weg gemacht... der da sehr herausfordernd war und etliche Überraschungen für uns bereithielt.

Mit diesem Flitzer sind wir trotz Rhodora's Einspruch (sie wollte ein großes Auto, denn sie ist nur den Van gewöhnt. Dazu sei angemerkt, dass Rhodora keine 1,50m groß ist ;-) am Samstag kurz vor 9 Uhr gestartet: Toyota Yaris

Mit Wegbeschreibung und einer groben Karte ging es los....
das kann ja wohl nicht so schwierig sein?!
Naja, leider ist das in Kanada nicht so wie bei uns mit der Beschilderung... das brauchen die nicht so wirklich und wenn stellen sie die Tafeln so dumm auf, dass man erst net weiß, was sie meinen. Ja, kann ja wohl net so schwer sein!?
Bis Lyton geht's am Highway #1 dahin.... also immer gerade aus!
Denkste.... so funktioniert das vielleicht in Österreich, aber sicher nicht in British Columbia! Und ohne jemals irgendwo von der #1 abzuzweigen, waren wir schon am Highway #5... wie das geht... das ist wohl kanadische Logik, weil, um auf #1 zu bleiben, muss man bei Hope abfahren, durch die Stadt durch, über den Fraser River drüber und noch ca. 15 km weiter, bevor man wieder zum Highway #1 kommt, der dann endlich weiter nach Lyton führt. Klar, oder?!
Doch noch neu in Kanada war das natürlich die beste Einladung, um sich schon mal gscheit zu vergurken... das hat Nerven gekostet, denn ohne gscheite Karte und ohne gute Beschilderung... ja, da hilft wohl nur mehr stehen bleiben und nachfragen! Das hat dann aber wirklich geklappt und wir sind weitergefahren.
In Lyton dann auf den Highway #7 abbiegen... ja, und das war dann wirklich nicht mehr das, was man sich weitläufig unter "Highway" vorstellt. Steine und Felsbrocken waren auf ziemlich langen Abschnitten quer über der Straße verteilt, das Vorankommen war schon sehr mühsam. Dafür konnte man ohne Bedenken stehen bleiben, um schon mal den ersten Wildtieren zuzuschauen...

Dann kam der erste Schreck, und das erste Mal mir der Gedanke, es wäre wohl doch besser gewesen, ein großes, naja, vor allem hohes Auto zu mieten....
Rumps, tuck, tack... au waia, der Stein war wohl doch zu hoch.... ausgestiegen, unters Auto geschaut... nein, wir sind wohl nochmal mit dem Schrecken davon gekommen.

Das hat mich echt Nerven gekostet! Dank Annika ist aber alles wunderbar auf Video festgehalten ;-)


Gegen 13 Uhr sind wir endlich in Lillooet angekommen. Der letzte größere Ort vor der Ranch... von dort sollten es noch 2 Stunden sein. Die Sonne war gerade schön heraußen, also haben wir uns gleich mal auf dem Campsite am Fluss hingesetzt und unser mitgebrachtes Sushi genossen:
Danach wurde es spannend... von der Karte konnte man nicht mehr ablesen, wo es jetzt weitergehen sollte... Richtung Gold Bridge, das wussten wir, aber ob da wohl ein Schild ist?!
Wir hatten Glück, also rauf auf den Highway #40... so, das würde man in Österreich nicht mal mehr eine Straße schimpfen, aber bitte.... urteilt selbst:
Ca. 100 km lagen noch vor uns, doch wir sollten sie wohl nicht mehr am Samstag schaffen.
Knapp eine halbe Stunde außerhalb von Lillooet hat uns ein entgegenkommendes Auto gestoppt... wohin wir wollten... naja klar, nach Goldbridge, davor ist ja nix mehr! Doch leider, wir mussten umdrehen, denn weiter vorne ist eine Lawine abgegangen, die Straße komplett verschüttet, da gibt es kein Durchkommen!
Puh, wir machten lange Gesichter! Was nun? Umdrehen? Abwarten? Telefonieren?
Ja, das letztere haben wir dann in Angriff genommen... allerdings, naja, wer auf das Foto blickt, der weiß wohl, dass da nix mehr ist mit Handy empfang... also zurück nach Lillooet (nicht, dass wir da Empfang gehabt hätten, aber da kann man wenigstens irgendwo um ein Telefon fragen).
So weit wollten wir dann aber auch nicht fahren, also machten wir bei einem der wenigen Häuser am Weg halt... und trafen auf "First Nation People"... ja, quasi Ureinwohner, die uns wie Hochhäuser anschauten, als wir zu erklären versuchten, dass wir telefonieren musste.
Beim ersten waren leider die Ferngespräche gesperrt, also weiter zum nächsten Haus... ui, das war ja schräg, voll der Sozialarbeiter-Job wär da... voll verdunkeltes Häuschen, kann da wer wohnen? Ja, tatsächlich, doch ob mich der wirklich verstanden hat? Ich weiß es nicht, hat nur ein bissl gegrummlt... hab das Telefon benutzt um auf der Ranch anzurufen... leider wussten die noch nicht einmal was von der Lawine... naja, wir mussten wohl zurück nach Lillooet und abwarten, versuchen, mehr Infos zu bekommen. Hab dem Herrn dann 2$ in die Hand gedrückt und wir sind weiter... das war echt ein schräges Haus:
Zurück in Lillooet stellte sich dann die Frage, wo wir nun mehr Infos bekommen würden... sind dann auf die Feuerwehrstation zugesteuert... nur leider war da niemand. Also rein beim nächsten Motel, das wir fanden... die haben vielleicht ja Internet?!
Und da hatten wir dann richtig Glück: die junge Frau an der Rezeption war total nett und ihr Mann arbeitete bei der Highway-Maintainance... also quasi der kanadischen Asfinag.... leider konnte sie ihn nicht mehr erreichen... genau, er war schon auf dem Weg und da gibt es ja keinen Handy-Empfang mehr! Dann hat sie aber noch mit der Zentrale telefoniert und da war dann die Auskunft, dass die erste Meldung der Situation vor Ort um 17 Uhr kommt.... es war knapp nach 15 Uhr... also mussten wir abwarten.

Habn die Zeit dann zum Einkaufen von Wasser und Obst genutzt und uns beim Bowling amüsiert:
Ja, Bemerkung am Rande: die zwei Ösis haben voll abgeloost, aber lustig war's trotzdem!
Und trotzdem... draußen wurde es langsam dunkel, und der Druck auf mich immer größer... wie soll es jetzt weitergehen?
Um halb Fünf wusste die nette Lady vom Motel leider noch nichts Neues, also haben wir uns wieder gestärkt in einem kleinen Cafe... mit homemade Bread und Chili.... danach wieder zurück zum Motel... und dann die schlechten Nachrichten: vor morgen wird die Straße nicht wieder geöffnet!
Uff, und was nun???? Das war schon hart... jetzt sind wir schon soo weit gefahren, es war schon spät. Sollten wir bleiben und hoffen, dass wenigstens am Sonntag die Straße wieder passierbar ist, oder sollten wir lieber umkehren... immerhin waren wir noch mehr als 2 Stunden vom Endziel entfernt und mussten am Sonntag Abend wieder in Vancouver sein!
Wir haben uns schließlich entschlossen zu bleiben und gleich im selben Motel ein Zimmer genommen. Danach hab ich erneut auf der Ranch angerufen. Ja, und so wie es der Zufall will saß auch der Kevin von der Ranch in Lillooet fest... wir könnten uns doch nachher noch treffen?!

Ja, und so war es dann auch... wer der Kevin war, wusste ich zuerst auch nicht, doch es stellte sich gleich mal heraus, dass ich mit dem Chef zu tun hatte... ui, und der hat mich ganz schön abgecheckt!!! Ich war müde und erschöpft und hatte keine Ahnung, ob ich einen guten Eindruck hinterlassen hatte... hatte nicht damit gerechnet gehabt, dass die auf der Ranch im Schnitt 10 Bewerbungen pro Tag bekommen. Uff, da hab ich aber ganz schön Konkurrenz!

Nach einer unruhigen Nacht zu viert im Zimmer, mit laut schreienden Jugendlichen auf dem Gang und einer genüsslich schnarchenden Rhodora sind wir dann kurz nach 5 Uhr früh wieder aufgegrabbelt und haben uns um 6 Uhr mit Kevin getroffen, um ihm im Auto zur Ranch zu folgen... Wahnsinn... das ist schon hinterm Ende der Welt, ohne Schmäh, nur mehr Natur und die kleine, nicht asphalitierte Straße... 100 km lang...
...die zweite Hälfte des Weges dann am Staudamm entlang...
...und an Wasserfällen vorbei:
...bzw gefrorenen Wasserfällen.

Da bin ich dann gemeinsam mit Raphi zu Kevin ins Auto gewechselt. Er hat uns viel über die Tiere hier erzählt, welche Auswirkungen der Bau des Staudamms auf die Umwelt hatte... keine Lachse mehr, fast alle Grizzlys ausgestorben-bis auf ein paar smarte, die sich nun auf so net Art Früchte von Pinien oder so umgestellt haben (die sie im übrigen von den Squirrels klauen), um sich den Winterspeck anzufressen. Aber die Bärlis haben noch alle geschlafen, die kommen ja erst Ende April Anfang Mai wieder raus.
Hingegen haben die Wölfe gelernt, das Wasser zu nützen... sie treiben die Tiere vom Berg runter zum Eis, wo diese nicht mehr weiter können, aber die Wölfe schon.... und dann schnapp... naja, das war's dann für die Beute...
Ja, die drei dunklen Punkte sind die wilden "Hundis"!!!

Nach mehr als 2 Stunden Fahrt sind wir dann rechts abgebogen... und plötzlich lag da die Ranch vor uns im Schnee...

...wie im Märchen, so friedlich in der tollen canadischen Landschaft liegt dieses Haus, das 8 Gästezimmer hat.
Gastfreundschaft spürt man hier von der ersten Sekunde an. Momentan sind keine Gäste da, nur 10 Angestellte, die alles in Schuss halten und für das Frühjahr vorbereiten.
Gemeinsam mit der Crew wurde Frühstück gekocht, gegessen und gemütlich zusammengesetzt... das ist auch die Regel, wenn Gäste da sind... es gibt nur ein Geimeinsam da oben!
Ganz am Tischende sitzt übrigens Chef Kevin ;-)

Wir haben uns trotz Gemütlichkeit nicht zu lange drinnen aufgehalten, sondern wurden von allen Angestellten herumgeführt.
Als erstes machten wir gleich mal Bekanntschaft mit....
darf ich vorstellen...
das ist "Ed" der Elch.
Uns wurde erzählt, der streunt seit einigen Tagen um die Ranch herum.. was ein ziemliches Highlight ist, weil es gar nicht so viele Elche da oben gibt, bzw. die sich kaum an die Ranch heran wagen.
Und danach haben wir gleich mal die 56 Pferde besucht, die da halb frei um die Ranch herum leben.
Das ist echt der Wahnsinn hier, ich hab noch nie so einen natürlichen Umgang mit Pferden gesehen... denen geht's hier einfach soo gut... da gibt es keinen Stall oder so, die kriegen ihr Heu im Winter auf die Weide, leben in dieser großen Herde zusammen... und dann werden sie für die Ausritte und Mehrtagesausflüge zu den Camps geholt, sind unterwegs aber fast immer frei.
Wir haben alle vier gleich mal mittendrin die Chance bekommen, uns auf den "Tom" zu setzen... "bareback" - also ohne Sattel! Wow, der hat eine Ruhe und Geduld....

Schließlich hat Annika es doch geschafft :-)

der Australier, leider hab ich seinen Namen vergessen, hat uns vorgeführt, wie man sich elegant auf den Rücken schwingt... naja, das hat bei uns ja nicht so geklappt, aber das werd ich wohl bald mal lernen... will ich, unbedingt! Rhodora war auch ganz begeistert. Sie war noch nie so nah an einem Pferd dran, und hatte dort wirklich die hellste Freude... wie wir alle eigentlich... habe schon lang nicht mehr soo viel gelacht!
Ja, und Rhodora hat auch alles dokumentiert, damit man auch sieht, wie es richtig gemacht wird, und wie's eben nicht klappt :-)



Danach gab's gleich die nächste Action - Snow Mobiling!
Ist ja geil das Ding, funktioniert wirklich!

Und danach wurden wir bissl in die Jagd eingeführt... wir haben echt soo viele Tiere gesehen, lebend oder tot... naja, alles dabei, trotzdem interessant.... wer keine grauslichen Bilder mag, der schaut jetzt lieber net weiter, aber ich finds einfach spannend, drum lad ich das Bild jetzt hoch.
Das ist der Kopf eines gehäuteten Puma's, dessen Haut in Salz eingelegt wurde. Grrr, echt net so schön anzuschaun, aber die Neugier siegt doch!
Einer der Guys dort oben (ehemaliger Sozialarbeiter, der nach einem totalen Burn-Out hier wieder zu Kräften gekommen ist) hat sich völlig der Jagd verschrieben und uns begeistert alles erklärt. Unter anderem gab's dann noch ein tiefgefrorenes Wiesel zu sehen.... sehr schräg, aber das gehört dazu, genauso wie die Hundis für die Jagd...

Auch mit Fotos untermalt kommt alles nicht annähernd an das, was wir erlebt haben. Ich bin mit soo viel Energie nach Hause gefahren, es war einfach soo toll.

Ja, und was das jetzt alles bedeutet? Hmm, das ist nicht so leicht, aber ich hab die Möglichkeit, dort ein Praktikum zu machen und mich zum "Wilderness Guide" ausbilden zu lassen. Wie, was und wann genau, das muss noch ausgetüftelt werden... aber ich denke, das ist wohl eine Gelegenheit, die sich kein zweites Mal im Leben auftut.
Vielleicht lauf ich dann bald nur mehr so herum... ihr werdet es erfahren!

Montag, 18. Februar 2008

Vielfältiges Vancouver, BC

Vancouver, ja, da lebe ich nun. Eine Stadt, die nur sehr schwer mitWorten zu beschreiben ist. In den letzen Wochen haben wir ein bisschen was unternommen, und jedes Mal war ich erstaunt von der Schönheit, der Ruhe und der Natur, die sich hier in so vielen Facetten zeigt.

Aber erst zurück zum Steak-Abend, den Rhodora organisiert hat...
Sie wollte endlich mal alle an einen Tisch bringen, bevor Sean, unser canadischer Mitbewohner, den wir fast nie zu Gesicht bekamen, wieder abreiste.
Sie war auch fast erfolgreich, nur Friederike konnte sich vom Berg nicht losreißen und kam erst später: das Essen war echt lecker...

Vlnr.: Raphi, Rhodora, Lisa, Dawn (Lisas Freund, schreibt ma wahrscheinlich anders ;-) und noch Sean...
Eine woche später durften Raphi und ich das chinesische, neue Jahr der Ratte mitfeiern, bei der Chinese New Year's Parade:
Das war ganz interessant und spannend... vor allem die chinesische Blasmusik war der Hammer: eigentlich so wie bei uns, hätte ich mir gedacht, aber immer wieder echt schräge Töne und das Gefühl, dass die nicht alle den gleichen Rhythmus haben. Ungewohnt irgendwie, ja, das trifft es wohl am besten.

An diesem Wochenende war ich auch erfolgreich shoppen... hab mir endlich ein Snowboard gecheckt... ist zwar schon älter und bissl weicher, als ich es haben möcht, ansonsten aber noch in einem guten Zustand und hat mit einer Flow-Bindung nur 80$ gekostet, da kann man sich echt net aufregen. Hab dann noche eine Woche gebraucht, bis ich endlich auch gebrauchte Boots dazu gefunden hab (wenn man die ganze Stadt und Umgebung zum Probieren abfahren muss, braucht man schon mal ne Weile, bis man was Passendes findet) Aber dann hatte ich so richtig Glück... die amerikanischen Größen sind leider immer etwas anders umgerechnet, und so hab ich voll viele Boots anprobiert, die zu klein waren. Kam also zu dem Schluss, dass "Women Size 8 bzw. 8,5" mir zu klein sind. Hab aber eben schon so einige Leute mit solchen Boots angemailt, bevor mir diese Erkenntnis kam. Ja, und da war auch ein total liebes Mädl dabei, das hartnäckig immer wieder anrief und schließlich mir ihre Boots vorbeibrachte, obwohl ich eigentlich davon überzeugt war, dass sie mir nicht passen werden... aber naja, sie wollte sie mir schenken, da sie sie nicht wegschmeißen wollte. Und da stand ich nun, mit den Boots in der Überzeugung, dass ich da meine Füß niemals reinkrieg: aber, ich hatte Unrecht und so hab ich nun zwar schon etwas enge, aber doch passende Boots geschenkt bekommen... ja, die haben schon ein paar Jahre am Buckel, sind aber noch gut zu gebrauchen und ich hab mich natürlich gefreut, dass ich so billig davon gekommen bin, wenn man bedenkt, dass einmal Ausleihe von Snowboard und Boots auf etwa 50$ gekommen wäre. Ja, und weil ich ja soo billig mein Zeug erstanden hab, hab ich dafür gleich im Shop noch zugeschlagen und mir neue Laufschuhe und Wanderschuhe gekauft... so was mit der Sehnenscheidenentzündung soll kein zweites Mal vorkommen!

So, und dann ist am Montag Nachmittag Sean abgereist und am Abend Annika aus Deutschland angekommen. Sie ist grad fertig geworden mit dem Studium zur Volksschullehrerin und kann hier ein Praktikum machen. Ja, und jetzt sind wir vier deutschsprachige Mädls hier und haben die größte Gaude, vor allem, wenn die Annika mich oder die Raphi net versteht ;-)

Am Mittwoch hatte Rike u.a. frei, und wir sind gemeinsam mit ihr und ihrer Freundin Pia nach Whistler gefahren.. ein teurer Spaß, aber unglaublich schön und echt empfehlenswert!
Mit dem Greyhound ist man in ca. 2 Stunden dort, die Strecke geht lange an der Küste entlang und ist schon für sich ein Erlebnis. Und der Schnee in Whistler ist reinster Pulver! Es gibt tolle breite Pisten und die Leute dort verteilen sich auch ganz gut übers riesige Gebiet! Und, wir haben auch noch einen traumhaften Tag mit viel Sonnenschein erwischt... ein paar Impressionen gefällig?!
Pia, ich mit meinem "neuen" Board, Raphi und Rike
...und das ist Annika!
Fotopause :-)
Irgendwie ist die Gegend ähnlich den Alpen, allerdings viel weiter und viel weniger besiedelt!


Und weil es am Mittwoch soo schön war, sind wir am Samstag dann gleich nochmal los. Diesmal hat Sascha uns Sascha wie versprochen eingeladen-wow, schon komfortabel, wenn man mit dem Auto bei der Haustür abgeholt wird! Diesmal war das Wetter zwar nicht ganz so gnädig, wir hatten Nebel, aber am Gipfel war herrlicher Sonnenschein und mit dem Blick auf das Nebelmeer unter uns konnte man sich wirklich wegträumen. Hat mir fast noch besser gefallen, außer, als wir durch den Nebel durch mussten:
Das in der Mitte ist übrigens Sascha, leider nicht so gut zu erkennen.
Wir waren dann bis halb Fünf auf der Piste, haben auf der letzten Abfahrt gleich mal Rike verloren, aber sind dann schließlich gut und heil wiedervereint mit ihr und noch einem Kollegen von Sascha was trinken gegangen. Naja, von Apres-Ski haben die da halt keine Ahnung, aber das Irish-Pub war dann auch ganz ok.
Beim Heimfahren hatten wir etwas Pech und wir mussten bei einem Unfall knapp 2 Stunden warten.. jaja, hier gibt es eben keine Auswegmöglichkeiten, da gibts den einen Highway, und das war's!

Der nächste Tag lud aber auch mit strahlendem Sonnenschein und schon wärmeren Temparaturen zum Rausgehen ein, und so sind Raphi und ich diesmal los Richtung UBC (University of British Columbia). Haben leider gleich mal den falschen Bus erwischt, der uns schon bissl in der Pampa ausgesetzt hat, aber das war egal, die Sonne hat war heruntergestrahlt.

Die UBC ist ein riesige Areal ganz im Westen von Vancouver. Eine eigene, kleine Stadt eigentlich. Und das tolle ist, das liegt direkt am Meer! Man geht durch einen kleinen "Urwald" steil bergab...
...und ist plötzlich in einer ganz anderen Welt...
Diesmal ohne Worte... einfach nur träumen!


Ja, so einiges ist passiert in den letzen Wochen, ich hab viel gesehen und ja, in diese Stadt kann man sich absolut verlieben. Auch jobmäßig hat sich einiges getan und es steht eine große Entscheidung an, die mich vielleicht auch weg von hier führt...

“The whole point of being alive is to evolve into the complete person you were intended to be.”



Samstag, 2. Februar 2008

Arbeit tut/täte gut!

Schon wieder Wochenende... ein Monat nennen wir uns nun stolz "Canadier".
Als wir aus Las Vegas zurück gekommen sind, hat es voll viel geschneit (zumindest für Down Town Verhältnisse) Der Schnee war nass und schwer, aber perfekt, um sich mit den Nachbarskindern zu duellieren! Ich hab zwar etwas länger gebraucht, um meinen Hintern hoch zu kriegen, doch nach einem Einkaufs-Spaziergang war ich dann total motiviert, und machte mich an die Arbeit:
Doch, wie baut man denn eigentlich so einen Schneemann? Kann mich eigentlich gar nicht erinnern, wann ich den letzten gemacht hatte... ist aber scheinbar ewig her. Nach der ersten Kugel ist es dann aber schon gut voran gegangen. Und, 1, 2, 3... schon waren die Kugeln alle aufeinander gerollt. Noch die kleine Ärmchen dran.. ja, nur was nehem wir denn als Augen?! Gott sei Dank gab es noch genug Kartoffeln und der abgenommene Weihnachtskranz musste als Haarpracht herhalten... ich finde das Ergebnis ganz nett und war auch mächtig stolz drauf!
Noch schnell alles zurechgezupft und... ...fertig ist "Mr. Austria"

Am Donnerstag mussten/durften wir dann wirklich richtig arbeiten... und zwar hat uns Rike engagiert... die hatten da so eine Veranstaltung von der Kammer, wo wir beim Aufbauen, Buffett vorbereiten, bissl zusammenräumen, Lose-Verkaufen und abbauen fleißig im Einsatz waren... ja, und das hat sich richtig gut rentiert:

1) Es war einfach total lustig, nett und ein gutes Gefühl, gebraucht zu werden (hätt glaub ich auch gratis gearbeitet, aber das sagen wir nicht weiter, gel Rike ;-)

2) Wir haben nette Leute mit deutscher Herkunft kennengelernt, die alle irgendwein Business hier haben... davon einer, der im Vorstand vom SOS-Kinderdorf sitzt... leider haben die keine Kohle, um uns richtig anzustellen. Aber dafür kennt er wieder jemanden, der bald einen österreichischen Filmabend macht, und wir sind eingeladen-hurra! Ach ja, und ein UBC (University of British Columbia) Professor, der uns auch seine Visitenkarte gegeben hat und meinte, wir sollten mal vorbeischaun.

3) Wir haben jede 100$ Cash abgesaht... nicht zu verachten, für nur 6 Stunden arbeit!

4) Weil wir soo brav und fleißig waren, hat Rike's Chef... der Neue... Sascha sein Name... uns zu einem Schi-Snowboard-Ausflug nach Whistler eingeladen... er mietet sich ein Auto (was viel bequemer ist als mit dem Bus) und vielleicht ist auch noch eine Schikarte drin... sehr fein!

5) Die ganzen Essensreste vom Buffet (Brot aus der deutschen Bäckerei, ganz viel Käse, Schnitzel,...) sind in unserem Kühlschrank gelandet... bis auf das Obst und ein Sackerl Brot, was wir gleich mal einem Obdachlosen überlassen haben... jaja, jeden Tag eine gute Tat!


Naja, und damit dieses gute Gefühl, was Gscheites zu machen und gebraucht zu werden, gleich mal wieder kommt, hab ich mich gestern sehr bemüht, beim Vorstellungsgespräch für die Position als Tierarztassistentin, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Hab mich dort sehr wohl gefühlt, der Tierarzt, dem die Clinic gehört, ist sehr nett und korrekt, die Angestellten, die ich soweit kennengelernt hab, auch. Die Clinic hat 7 Tage die Woche offen, wobei der Chef nur von Freitag bis Sonntag da ist... Montag bis Donnerstag ist er nämlich in Los Angeles... er scheint irgendein Spezialist auf dem Gebiet der Chirurgie zu sein... ziemlich schräg, naja, aber er hat halt noch zwei weitere Tierärzte angestellt.
Als Aufgaben hätte ich da alles, was so anfällt, aber eben auch assistieren bei Untersuchungen und bei Operationen... tät mir scho gscheit gefallen, hört sich abwechslungsreich und spannend an und die Clinic-Mieze gefällt mir auch voll. Vermiss schon die Pferdis und so, das hab ich gestern echt gemerkt! Jetzt heißt es wieder abwarten, aber Anfang nächster Woche sollten sie sich melden. Der Haken daran ist nur, dass sie eben nicht gleich vollzeit beschäftigen, sondern mit einigen Tagen anfangen und es dann wahrscheinlich die Möglichkeit gibt, aufzustocken... naja, besser als nix!
Am Montag hab ich ja nochmal das selbe Program, diesmal ein Vorstellungsgespräch in der Clinic in Kitsilano (sehr nette Gegend). Das wäre angeblich eine Vollzeitstelle, was schon besser wäre... wenn die dort auch so einen guten Eindruck machen, dann heißt es wieder bitte ganz fest Daumen drücken.

Sodala, heute ist es nach anfänglichem Regen schön geworden und wir werden uns jetzt dann schön langsam auf machen- heut geht's nach Down Town zum Einkaufen... brauch dringend neue, feste Schuhe, nachdem ich ja von meinen alten, mitgebrachten eine Sehnenscheidenentzündung davon getragen hab... hat echt fast zwei Wochen gedauert, jetzt ist es so halbwegs gut (ich spürs noch, aber es tut nicht mehr so arg weh). Drum ist nun auch der Zeitpunkt gekommen, an dem ich auch Schuhe probieren kann. Vielleicht sind ja noch Laufschuhe drinnen, wer weiß?!
Morgen liegt nicht so viel an, vielleicht fahr ich wieder nach White Rock wegen der Snowboardausrüstung, wir werden sehen. Ach ja, und Rhodora hat uns für morgen zum Abendessen eingeladen, um mal alle zusammenzukriegen... das verläuft sich hier im Haus nämlich schon sehr! Bin schon gespannt, was sie koch... zumindest weiß sie, dass Europäerinnen nicht besonders auf ihr Lieblingsessen - Hühnerkrallen - stehen.
So, nun aber wirklich ab ins Wochenende!