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Mittwoch, 25. Juni 2008

Back to normal

Die Zivilisation hat mich wieder :-)
Eh schon länger, war eben noch so viel zu sortieren und organisieren, bissl Urlaub machen, wie geplant.
Die letzte Woche auf der Ranch war noch recht aufregend. Nicht arbeitsmäßig.... da haben's mich net so nett behandelt, eher so mit dem Gefühl "is eh wurscht, ob'st da bist, oder net!" Hab meinen Teil erfüllt, mich aber nicht mehr voll reinghaut. Draußen bissl Mist verstreuen, mit Sam noch ein wenig dies und das reparieren, den Barn aufräumen (das hab i mir aber glei selber gesucht, endlich mal was sinnvolles). Wie gesagt, nichts Aufregendes.
Dafür war's sonst ganz schön spannend!
Personaltechnisch einerseits.... kurzfristig sind noch weitere Woofer abgesprungen, d.h. am Sonntag, den 8. Juni haben sich insgesamt 8 Staff von der Ranch verabschiedet. Todd, der Hunter-Guide hat auch die Saison beendet und ist für den Sommer weitergezogen. Naja, mit einem Mal war die Ranch ganz schön leergefegt. Die Stimmung war auch recht eigenartig, aber mir war's egal.
Ich hab meinen persönlichen Abschiedsabend mit Narissa gehabt... wir haben uns wie Teenager von der Ranch geschlichen... Stew hat uns gefahren... und sind nach Tyax (www.tyax.com). Das ist nur ca. 20 min mit dem Auto entfernt. Voll das Luxus-Resort, sehr geil und auch sehr anders. Dort gibt es eine Bar, wo wir uns mit Jenni und Glen getroffen haben (die sind ja schon vor vielen Wochen nach der Ranch dorthin, um zu arbeiten). Auch ich hatte am Ende des Abends ein Jobangebot in der Tasche :-) Das war echt net schlecht: 12$ die Stunde + freie Unterkunft (in einem Hotelzimmer mit eigenem Bad!) und Essen. Naja, die auf der Ranch wären wohl nicht so begeistert und um ehrlich zu sein, so schwer es manchmal auf der Ranch auch war... ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben. Tyax hieße Party ohne Ende... naja, und das kann man ja fast überall haben. Ein paar Eindrücke...
...auch Tamara und Russ sind noch zu uns gestoßen.
Immer diese Selstportraits :-)

Egal, dieser Abend war superlustig... Party pur... auch etwas unvernünftig... hab mich wie ein minderjähriger Rebell gefühl... was Verbotenes tun, ganz heimlich, die Regeln umgehen, sich heimschleichen usw. Das war schon sehr spannend.
Puh, und erst am nächsten Tag! Der Stew war anscheinend megabetrunken und ist in ein fremdes Zelt gestolpert... bin nur froh, dass ich noch so viel Kopf hatte, nicht mit ihm heimzufahren... naja, auf jeden Fall haben er und Narissa anscheinend in der Früh alle aufgeweckt... scheiße, das war Gesprächsthema Nr. 1... keiner wusste zwar, wo wir waren usw... aber sowas kommt schnell auf. Kevan war noch in Vancouver zu der Zeit... aber Narissa und ich hatten in der Früh ganz schön Stress, dass alles auffliegt. Ich mein, mir hätte es ja egal sein können, aber ich wollte ja nicht, das Stew und Narissa Ärger bekommen... die zwei wollten ja noch länger auf der Ranch sein! War auch zu blöd, dass die so laut waren!
Puh, ist aber nochmal grad gut gegangen. Sehr lustig, hatte ganz schön zu tun, den Sam zu überzeugen, dass ich früh schlafen geganen bin.
Wow, so was mach ich normalerweise gar nicht... so musste ich nie sein... hab nur gelernt: durch Einsperren formt man nicht gerade verantwortungsvolle Persönlichkeiten! Mir hat's in Tyax gefallen, hab dort auch meine Weste vergessen, und so konnte ich es noch arrangieren, zwei weitere Abende dort zu sein. Diesmal aber nicht so viel Party, sondern gemütlich zusammensitzen mit Jenni und Co. und einfach plaudern. Puh, nach einem Abend wär ich fast in Guido gerannt, beim Heimkommen. Das war knapp und mir ist mein Herz in die Hose gepurzelt. Aber, es ist alles gut gegangen, und so vergingen die letzen Tage dann auch wieder schnell.
Am leltzen Abend wurde dann "wieder heimlich" im Basecamp gefeiert. Mit unserem Staff... die ja immer so brav tun. Hab mich anfangs etwas unwohl gefühlt, man weiß ja nicht, wer einem da gut gesinnt ist. Naja, ist ja nun vorbei.
Der Tag der Abreise war schön und schiach. Hab noch bisschen Zeit gefunden, mit Tetla zu schmusen, mah, die werden mir so abgehen... so wie auch ein paar der Staff und klarerweise Narissa und auch unser kleiner Sam. Dann ist alles schnell gegangen und los ging's.
Am späten Abend sind wir dann nach einer ewigen Fahrt mit "Frank" endlich in Vancouver angekommen. Hey, der hat uns fast wahnsinnig gemacht, so was von langsam, bäh, das geht gar nicht! Und dann musste er noch hier und da stoppen, einfach so, oder zum einkaufen oder was auch immer. Wir waren schon ganz schön gereizt. Auch die beiden Hunter aus den USA. Aber auch das wurde durchgestanden. Fabianne, Natalie und ich sind dann noch Essen gegangen (yeah, zu White Spot... da kamen alte Gefühle hoch). Natalie wurde dann verabschiedet... sie fährt mit einem Freund Richtung Yukon... Fabienne und ich haben uns derweil bei Rhodora am Wohnzimmerfußboden einquartiert.
Ja, die erste Woche wurde damit verbracht, mal alles zu sortieren und zu planen. Fabienne hatte noch so einige Erledigungen und ich hab endlich die Reise mit Mama und Papa für die Rockys fertig. Doch kein Wohnmobil, dafür waren wir leider zu spät dran, aber ganz nette Unterkünfte sind's nun geworden. Freu mich jetzt auch schon voll, wenn die beiden kommen. Schad, fast hätt sich der Günther auch noch angehängt... naja, hat halt doch net sein sollen :-(
Am Samstag sind wir dann mit dem superlieben Sascha zur Ami-Grenze gefahren, damit Fabienne ihr Visum erneuern konnte. Das hat gut geklappt und wir haben Sascha dann noch zum Essen in White Rock eingeladen. Supertoller Sommersonnentag... und ich hab mich mit einem Bikini belohnt. Endlich mal einer, der auch passt! Sascha wär dann fast noch nach Victoria mitgekommen, aber war dann leider bissl zu faul für diese Spontanität. Hat uns aber voll nett noch zur Fähre nach Tsawwassen gefahren. Dann hieß es so richtig Urlaub.
Zuerst mal nach Victoria... dort einen netten Abend und einen Nacht im Hostel... den ganzen nächsten Tag (SO) sind wir dann bei perfektem Wetter diese nette Stadt abgelatscht. Ganz anders als Vancouver, viel viel schöner! Gepflegte Gärten und nicht nur solche Schachtelhäuser, sondern mal was Richtiges!

Am Abend ging's dann mit dem Greyhound weiter nach Nanaimo... wieder eine Nacht Hostel... dann haben wir uns ein Auto gemietet und sind weiter, quer über die Insel nach Tofino. Dort dann mal eine Nacht im Auto, was schwieriger war, als gedacht, weil man einfach gar nirgends parken darf über Nacht. Haben dann eine nicht ganz gesetzeskonforme Lösung gefunden. Puh, unser Auto war schon klein und ich schlief dann mal zusammengerollt im kleinen Kofferraum... aber echt, bin abgehärtet, alles geht! Am Dienstag sind wir dann los auf eine Bootstour...
"unser" Booterl und Fabienne in voller Montur
Whale Whatching (haben auch drei Grauwale und viele Seeotter gesichtet) und Hot Springs...
...da sind wir durch den voll schönen Urwald ca. 30 min hinmarschiert.
Ui, da wars superschön und die Quellen auch schön heiß... draußen hatte es nämlich nur so um die 10 Grad und es nieselte. Bäh, so schöne Strände und dann so ein Sauwetter!

Sind dann noch am Dienstagabend zurück nach Nanaimo, wieder im Auto geschlafen... diesmal ging am Parkplatz neben uns voll die Party ab... egal, am Mittwoch Auto abgegeben und Fähre zurückgenommen nach Vancouver. Am Abend waren wir dann wieder was trinken mit Sascha, war sehr nett, vor allem, als wir versucht haben, den Sangria mit den Mini-Cocktail-Röhrchen direkt aus dem Pintcher zu trinken. Echt, war so supernett die Zeit mit Fabienne... war richtig traurig, als sie am Donnerstag nach Panorama losgefahren ist.
Ich hab mich nun entschieden, in Vancouver zu bleiben. Hab das Extra-Bett bei Rhodora bekommen... ist nur so hinter einem Vorhang gleich bei Rhodora's Bett, aber das passt schon und kostet mich auch nicht so viel. Tyax wär noch eine Alternative gewesen, hab mich dann aber aus mehreren Gründen dagegen entschieden. Der wichtigste ist sicher, dass ich die Leute auf der Ranch (zumindest die, die mir was bedeuten, so wie Alison) einfach nich verkraulen wollte. Naja, und hier in Vancouver hab ich mich wieder eingelebt. Schön, wieder bei Raphi zu sein. Rike haben wir auch noch ganz brav verabschiedet... sie fehlt schon sehr hier. Stattdessen haben wir jetzt so full house! In Rike's Zimmer ist der Sebastian eingezogen. In meinem alten Zimmer schlafen nun Lenard und Nick (unser Australier). Es wird also nicht fad hier und mit Sascha und dem neuen Praktikanten Robert machen wir auch immer mal was. Da Rhodora's Computer kaputt ist, konnte ich meine Lebensläufe nicht drucken... und hab das mal in der German Chaimber erledigen können. Schon so nett!
War nun auch bei der Jobsuche erfolgreich. Hab meinen alten Job bei White Spot wieder! Die haben mich so herzlich empfangen, das war so lieb, ich hab mich so sehr drüber gefreut, kann das gar net beschreiben. Also wieder alles wie gehabt... heut fang ich an... gut, wieder bissl Regelmäßigkeit zu haben... und jetzt sind's ja nur noch 4 Wochen, bis Mama und Papa kommen. Hurra!

Dienstag, 3. Juni 2008

Hurra, heut hab ich frei, mein letzter freier Tag auf der Ranch. Am Sonntag geht’s wieder weiter… zuerst für ein paar Tage nach Vancouver und dann für ne Woche „Urlaub“ mit Fabianne nach Vancouver Island… nebenbei bissl schaun, ob ich in Victoria ein Plätzchen zum Bleiben finde, und auch einen Job…. das liegt aber noch in der Zukunft, wieder mal zurück in die Vergangenheit.. was ist letzte Woche so passiert?!

Mein 2ter Ranch-Stay hatte sich angesagt… Vater Walter und Sohn Philip aus Nordirland… sehr lustige und nette Männer… alles easy. Haben dann noch zwei Tage angehängt, muss meine Arbeit wohl net so schlecht gemeistert haben?!


li: Walter auf Diesel, re: Philip auf Radar
Da hat der Ire die große Liebe entdeckt!
Bevor die ankamen gab es noch Stress… seit 15. Mai scheuchen wir die Pferde immer auf die Berge zum grasen, aber denen gefällt es auf der Ranch einfach besser, also kommen sie immer wieder zurück… nur nicht an diesem Tag, so wie Kevan gerechnet hat… 15 Pferde waren auch unterwegs im Camp mit der Guide School… und die Pferde, die da waren, waren einfach net für Anfänger zu gebrauchen… super! Noch zwei Stunden, bis meine Gäste ankommen und ich steh fast ohne Pferde da! Ja, und dann hat der Kevan wohl auf so einige Ranch-Regel geschissen… ich sollt mir Pferde irgendwo am Berg suchen und heimtreiben. Allein! Irgendwie cool, aber doch auch bissl beängstigend. Hatte aber eh net lang Zeit zum Nachdenken, hab mir die kleine Meg geschnappt, aufgesattelt, und los im vollen Galopp durch den Wald…. hab nach ner Stunde dann auch 9 Pferde… auch brauchbare… gefunden… hurra, also war ich hinter den Pferden her, wie ein Hirtenhund hinter den Schafen. Im Halbkreis von hinten zusammengetrieben, geruften, gepfiffen, Lärm gemacht und mit den Zügeln geschnalzt… hat gut funktioniert, das einzige „Problem“ war, dass Meg dann halt auch im vollen Karacho hinterher wollte… ich aber nicht, zumindest nicht bergab durch dirverse Buschen durch. Also hab ich sie so gut wie möglich zurückgehalten… das hat ihr wieder nicht gefallen und hat normal für jedes Pferdchen reagiert… gebuckelt wie sau, aber das sag ich euch, in so einem Westernsattel sitzt man verdammt gut. Hab schlussendlich gewonnen und bin heil mit 9 Pferden vor mir her wieder bei der Ranch angekommen.. 10 Minuten bevor meine Gäste eintrafen… das war ein Spaß!

Kevan konnte leider meine „Erfolge“ noch nicht so sehen und hat meine Nase tief in meine Fehler getaucht… zu tief für mich… sehr anschuldigend und herabschauend, was ich denn für ein Doofi sei… so was bringt ja keiner z’samm (leider haben die Sättel nicht so gepasst und die Pferde waren ein bisschen am Widerrist offen). Ich war ziemlich fertig, so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte es nicht richtig machen. Auch die Unterstützung, es besser zu machen, fehlte bzw. kam eher bedrohlich rüber. Ja, da war ich dann schon sehr nervös und musste mir alle Mühe geben, untertags mit den beiden Gästen auf lustig lustig trallala zu machen. Viel Verantwortung, zu viel für mein Gefühl… schon wieder ganz allein auf mich gestellt in der Wildnis… und noch für zwei andere Menschen und drei Pferde verantwortlich. Kann auch gut sein, kann einen auch weiter bringen, keine Frage, aber es war mir zu viel. Hab’s durchgezogen, auch als ich mit 8 Reitanfängern die eher noch „wilderen“ Pferde auf den Berg zum Grasen bringen musste. Ein paar Pferde noch an der Hand: „tailtying“ nennen wir das. Komisch, an meinem freien Tag darf ich für drei Woofer auf tollen Pferden kaum die Verantwortung übernehmen… zu gefährlich usw., aber die Aktion war dann ok. Entspricht keiner Logik… aber es gab auch keine Alternative. Keine Guides da, die helfen könnten. Alles gut gegangen, Gott sei Dank, aber in mir ist der Druck kontinuierlich gestiegen, und die Zweifel, wie lange ich das durchhalte.

Einmal an meinem freien Tag haben wir es dann doch noch auf Pearson's Bluff geschafft.. eine nette Runde Woofer/innen...

v.l.n.r.: Natalie, Nicola, Annika, Sam, Fabianne, Narissa... und dann noch

...hoch zu Ross!

Nach der ganzen Aufregung und dem steigenden Druck wollte ich nur zurück zum alten Plan… dem Kevan beweisen, dass ich meine Sache gut mach, seinen Respekt erarbeiten und dann „im Guten“ gehen.

Am Wochenende waren dann Rike und Sascha zu Besuch. Wäre fast ins Wasser gefallen, weil meine Gäste ja verlängert hatten. Aber ich durfte die beiden einfach beim Tagesprogramm mitnehmen.

Bevor sie Samstag Mittag ankamen, sind Walter, Philip und ich nach Bralorne gefahren, das liegt hinter Gold Bridge und hat ca.50 Einwohner (also größer als Gold Bridge mit seinen). Dort gibt es ein „Mining Museum“… die ganze Gegend ist ja nur deswegen erschlossen, weil hier früher unglaublich viel nach Gold gebuttelt worden ist… die größten Mienen in ganz Nordamerika… das hab ich allerdings nicht im Museum erfahren… das war nämlich geschlossen… Walter und Philip aber gar nicht traurig, hatten sie doch ein kleines Pub entdeckt… ich brav meine Cola geschlürft, während sich die beiden jeder zwei Bier reingestellt haben. Der Besitzer dort war auch ganz schräg, dem gehört der halbe Ort. Er hat uns gleich begeistert seine Fotos von den diversen Partys gezeigt, viel Alkohol und mit fortschreitender Stunde immer weniger Klamotten… na ja, nicht so ganz meines, aber meine Iren haben sich gut unterhalten, und das zählt. Hat mir doch glatt einen Job angeboten der Typ… oh, nein danke! Am Rückweg haben wir uns noch auf eine offizielle Geschichte für Kevan geeinigt… kann dem doch nicht erzählen, dass ich mit meinen Gästen zur Konkurrenz auf ein Bier gefahren bin… das war echt ein Spaß, ich sag’s euch. Haben dann auch noch unterwegs Sam, Fabianne und Natalie getroffen, die mit dem Bike unterwegs waren.. schnell noch ein kleiner "Bierstopp"

Am Nachmittag sind wir dann mit Rike und Sascha gemeinsam zum Pearsons Pond geritten und dort schwimmen gegangen…

zum Fischen war zu wenig Aktivität, aber mit meinen Gästen waren ich und Nicole schon am Tag davor und für den nächsten Tag war auch was geplant… also alles kein Problem.

Schon nach dem ersten "Cast" war der erste "Rainbow Trout" am Haken... es sollten noch einige folgen...

Die Stimmung ist sowohl am Abend, als auch am Tag herrlich bei Pearson's bzw. Mowson's Pond!

War ein herrlicher Tag den ich echt auch genießen konnte. Superwarm wars auch, die Pferde brav und ich glaub Rike und Sascha beeindruckt, was man hier alles machen kann… nicht bisschen im Viereck herumkurven, oh nein! Am Abhang entlang runter zum Gun Creek, am rauschenden Fluss entlang, durch Pearsons Creek durch, kreuz und quer durch den Wald, der jetzt in den herrlichsten Grüntönen erstrahlt und bis zum Pond… ich bin selbst schon erstaunt, wie gut ich mich hier auskenne, wie viel ich weiß und wie gut ich mich orientieren kann… auch dann, wenn ich die einzelnen Wege noch nicht zuvor geritten bin ;-)

Am Abend dann eine offzielle Party… mit einem Bier für jeden und einem Bogenschießenwettbewerb…

Narissa kriegt Anleitung vom "Big Boss"

Ich und Sam in einem Team wurden hervorragende zweite, wobei der Sam zwei Mal daneben geschossen hat… bin erstaunt, wie gut ich zielen kann! Am Abend dann die Ansprache vom Kevan, eine Lobesrede, wie ich sie noch nie aus seinem Mund gehört hatte. Ich nur geduckt, da ich noch immer nicht entschieden hatte, ob ich am 8. gehen würde oder nicht.

Am Sonntag ist Nicole dann mit meinen Iren in der Früh schon los zum Fischen, und ich hab es mir erlaubt, bissl auszuschlafen, bis 7:30… nach einer Woche, die schon wieder sieben Arbeitstage zählte… Arbeitstage von 7:30 bis meistens weit nach 22 Uhr. Wollte dann vorm Frühstück noch Paperwork erledigen, bin auf Kevan gestoßen und hab gedacht, jetzt geht’s gleich wieder los… hat mich drauf angesprochen, ob ich den meine Arbeitszeiten wüsste und ich hab mich halt entschuldigt, dass ich erst später angefangen hab. Und dann?! Keine Standpauke… er ist gar nicht auf mich losgegangen… im Gegenteil, er hat zum allerersten Mal gemeint, dass ich sehr professionell arbeite und man sehen konnte, dass meine Gäste sehr zufrieden waren. Wow, was war das denn? Ja, und dann saß er da tatsächlich vor einem „Plan“ für die Guides für die nächsten zwei Monate und hat mich gefragt, ob ich da in einer bestimmten Zeit mal was vor hab oder so… scheiße, da musste ich dann mit der Sprache rausrücken… meine Zweifel mitteilen… tief Luft geholt und los!

Ich hab ihm gesagt dass ich noch immer (seit dem letzen Zusammenbruch, wo ich fast Hals über Kopf abgehaut wäre) am Überlegen sei, ob ich noch länger da bleibe. Gott sei Dank war ich auf dieses Gespräch schon gut vorbereitet, hatte mir gut meine Beweggründe überlegt und sie nun vor ihm dargestellt. Sehr bedacht darauf, nicht ihn und sein Unternehmen anzugreifen, sondern mich nur auf mich und meine Rolle darin zu beziehen… also dass ich Probleme damit habe, mich hier zurecht zu finden, dass ich mich überfordert fühle, aber auch seine Motive sehen kann. Kurzum, es bleibt meine Entscheidung, ob ich in „seinem Rad“ mitlaufen will und kann, oder eben nicht. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass ich mich bis zum Abend entscheiden werde… ich hab noch viel darüber nachgedacht, immerhin war jetzt alles grad besser, ist gut gelaufen, er war halbwegs nett zu mir usw… und trotzdem, ich weiß, dass das nicht so auf Dauer bleiben wird… zu viel muss hier sich noch verändern, auch, wenn sie auf dem Weg sind und sich bemühen… will ich so viel investieren, wirklich so oft über meine Grenzen zu gehen, dauerhaft unglaublich müde zu sein etc?!

Ich hab mich dagegen entschieden, nachdem Sascha und Rike gefahren sind… hab mich für ne Stunde zurückgezogen, mir alles noch einmal durchüberlegt…. was spricht dafür, was dagegen?! Nach dem Abend habe ich dem Kevan das perfekt ausgefüllte „Paperwork“ (12 Seiten lang) überreicht… er ist es genauestens durchgegangen… und da, schon wieder ein Lob! Aber meine Entscheidung war getroffen, und ich hab ihm das gesagt…. hab einen seiner vielen „schlauen“ Sprüche zitiert…

„It’s not about when, but about how you leave!“

Also gehe ich, denn nun stehe ich vor ihm, ohne eingezogenen Kopf, zurückblickend auf das, was ich erreicht, was ich gut gemacht hab… ich hab mir seinen Respekt gesichert und sein Kommentar war: „It’s sad, but you are a smart girl to leave now!“

Ja, da hab ich auch gestaunt!

Und mit einem Mal hat sich ein riesiger Felsbrocken von meine Schultern verabschiedet… ich hab was abgehoben, mir ist es so gut gegangen. Aber im gleichen Moment war ich auch traurig… ich habe hier sehr viel erlebt, eine gigantische Naturkulisse genießen können, so nah zu den Pferden leben und mit ihnen arbeiten…es hat auch was wunderschönes… ja, ich muss auch viel hinter mir lassen. Und trotzdem: so ist es wohl am besten zu gehen!

Was die Zukunft bringt, wir werden sehen… ich bin recht gelassen, alles wird sich schon zurecht rücken, sind nur noch 7 Wochen bis Mama und Papa kommen… vier Arbeitstage noch auf der Ranch… viele liebe Menschen hab ich kennengelernt… ja, es war verdammt gut, hier gewesen zu sein!



Nachdem heut das Hochladen der Bilder soo zach geht, werd ich diese mal nachreichen ;-)