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Mittwoch, 30. Juli 2008

Großes Wiedersehen und Beisammensein in den Rocky Mountains

Und da kamen sie nun... nach knapp 1 Stunde Warten und ca. 1000 verschiedenen Gesichtern, die an mir vorbei zogen und doppelt so vielen Armen, die einander umarmten trotteten sie nun wirklich auf mich zu.... Mama und Papa in Vancouver, wär hätte das gedacht?!
Die Wiedersehensfreude war groß und auch wenn ich noch zwei Tage arbeiten musste, so war es einfach schön, meine Eltern so nahe bei mir zu wissen.

Mit dem Bus ging es gleich mal ins Best Western Hotel nach Downtown... Mama und Papa waren sichtlich geschafft von der Reise und vom Jetlag, sodass sie sich erstmals ausruhten... ich unterdessen konnte Sascha gleich mal den mitgebrachten "Willi" vom Opa überreichen. Der hat sich aber gefreut und ich war froh, mich endlich mal für die vielen kleinen und großen Gefallen bei ihm revanchieren zu können. Am Abend sind wir dann gleich mal Suhi essen gegangen... das ist einfach Pflicht! Danach haben wir uns mit Raphi getroffen, die vom Chor gekommen ist und sind zum Sunset Beach... es gab nämlich "Celebration of light" zu bewundern... ein internationaler Feuerwerks-Kontest mit Musik untermalt.... einfach gigantisch und schon was anderes, wenn das alles über dem Meer stattfindet! Wir waren auch nicht allein.... fast 1 Million Besucher wurde von der English Bay bis zum Sunset Beach erwartet... net schlecht, aber es war gar nicht so überfüllt, dass es unangenehm war.. coole Stimmung, die man leider nie so gut in Bildern festhalten kann... man kann es aber versuchen :-)
Am Donnerstag sind sie mich dann gemeinsam mit Raphi beim Arbeiten besuchen gekommen. Das war vielleicht eine Aufregung, wurden wir doch ausgerechnet an dem Tag kontrolliert, wo es um die Köpfe meiner Manager ging, wenn wir uns nicht tadellos präsentierten... ständig waren Leute unterwegs, die tausende Fragen über Essen usw. stellten und uns Kellnern und der gesamten Küchencrew unentwegt auf die Finger schauten. Trotzdem ist alles gut gegangen, White Spot Oakridge Centre hat bestanden und meine Eltern sind zu einem günstigen Zeitpunkt erschienen, sodass ich ihnen halbwegs stressfrei unser Essen servieren konnte.
Am Freitag war dann mein letzter Arbeitstag... am Abend war schon wieder großes Programm: "Theatre under the Stars" präsentierte im Stanley Park unter freiem Himmel "Jesus Christ Superstar". Eine sehr anregende Inszinierung von lauter jungen Darstellern... ein gelungener Abend, der ziemlich spät wurde, weil es für mich noch Waschen und Packen bis in die frühen Morgenstunden hieß... denn nun wird es wirklich ernst und die große Tour in die Rockys beginnt...

...mit unserem coolen Dodge Avenger!

Auf dem Weg zur ersten Station (Kamloops, das eigentlich nur ein Zwischenstop auf dem Weg zum Jasper National Park ist)... gibts es unseren ersten Touri-Stop und -nepp... Hell's Gate.... wo man mit der Gondel zur Schlucht des Fraser Rivers runter fahren kann... für nur läppische 18$ pro Person! Ziemlicher Reinfall, schon ganz nett und eigentlich sind wir nur gefahren, weil es nur unten ein Klo für mich und Mama gab... naja, war ja ganz ok.

Kamloops selbst liegt an einem riesigen See und ist ziemlich trocken... die Weite des Landes beeindruckt uns schon jetzt. Unser Hotel ist ganz ok und nach einer kurzen Nacht geht es weiter. Auf dem Weg nach Jasper machen wir in der Nähe von Cache Creek bei der "Hat Creek Ranch" halt. Das ist eine über 100 Jahre alte Ranch, die damals als Versorgungsstätte für die Pferde und Miners geboomt hat. Heute ist sie nicht mehr allzu spektakulär, jedoch sehen wir ein paar alte Postkutschen,... und auch echte Pferde.... schon jetzt fühl ich, dass ich nochmals in Canada auf so eines rauf will, und vor allem, auch Mama und Papa dazu begeistern möchte!

In Jasper nach mehreren Stunden Autofahrt angekommen, quartieren wir uns für 3 Nächte in der "Tekarra Lodge" ein.
Viele kleine Holzhütten stehen hier mitten im Wald. Unser Zimmer befindet sich über dem Restaurant, wo wir überraschenderweise auch frühstücken können. Das Zimmer ist miniklein, aber für die drei Nächte wohl zum Aushalten.

Der kleine Ort Jasper erinnert ein wenig an Kitzbühl... von den touristen Aktivitäten über die hohen Berge rundum... nur ist das Tal hier viel größer und weiter.

Am ersten richtig richtigem Urlaubstag starten wir in den Jasper National Park zum Maligne Canyon. 6 Brücken haben sie über diesen Canyon gebaut...
...bei der ersten ist die Schlucht superschmal und tief und nach unten hin weitet sich der Canyon immer mehr aus. Unglaubliche Steinformationen sind zu bewundern. Leider können wir nur einen kleinen Rundweg machen, der Rest ist wegen "Construction work" gesperrt... voll schade, doch wir kommen wieder!

Beim Medicine Lake (der im übrigen im Boden versickert und unterirdisch in den Maligne River fließg) auf dem Weg zum Maligne Lake begegnen wir unserem ersten großen Tier... einem "Mule Deer". Die Freude ist schon jetzt groß, obwohl wir noch gar nicht wissen, wie viele tolle Begegnungen uns noch bevorstehen!

Wir haben vor, ein wenig zu wandern und die Berge zu erklimmen. Der ausgewählte "Opal Hill Loop" war dann aber schon wieder geschlossen... zu viele Grizzly-Begegnungen in letzter Zeit... wär hätte das gedacht?! Also die Alternative auf der anderen Seite des Sees... "Bald Hills"... brav trotten wir über 10 km bergauf und wieder bergab... teilweise mit Erinnerungen an die ein oder andere Zetz-Wanderung... ja, es war schon auch steil! Aber mit vereinten Kräften haben wir es geschafft uns zu motivieren und sind ganz rauf...
...der Ausblick belohnt uns sofort, auch wenn riesige Moskitos supernervig sind und das in der Lodge gebliebene Anti-Insekten-Spray auch nichts hilft... Resultat: mich stechen 9 Mistviecher und teilweise bin ich ganz schön geschwollen (warum nur mich, ich hab keine Ahnung, entweder stink ich so, oder...?!).

Wir alle sind dann ganz aufgeregt beim Anblick unseres ersten Golden Ground Squirrels (wie ein Streifenhörnchen)... die kleinen sind soo frech, einfach genialst zum Zuschaun. Beim Abstieg geht es weiter mit den Tierbegegnungen... besonders Mama ist hin und weg und freut sich wie ein kleines Kind, als wir auch noch ein größeres "Columbia Ground Squirrel" entdecken
... es wird immer besser!

Und auf der Rückfahrt Richtung Jasper haben wir superviel Glück: und gleich merken: steht ein Auto mitten in den Rockys, dann muss man auch gleich stehen bleiben, denn dann gibt's was zu sehen! Und so ist es nun auch... ...zuerst unseren ersten Elk... der jetzt kein Elch ist (das wäre ein "Moose") sondern ein Wapiti... ich bin auch schon ganz durcheinander bei der Wild-Familie! Genüsslich grast dieses riesige Vieh da neben der Straße und stört sich auch nicht an den unzähligen Paparazzis.

Und schon wenige Meter weiter... da huscht es vorbei.. ein kleines Schwarzbären-Junges... leider kann nur ich es noch kurz sehen, bevor es im Wald verschwindet... doch keine Sorge... die Rockys sind ein wahres Wildparadis... fast besser als der Tierpark Schönbrunn!

Nachdem es am Vortag mit der großen Runde beim "Maligne Canyon" nichts geworden ist, wollen wir ihn heute von der anderen Seite in Angriff nehmen. Zuvor aber hab ich noch viel vor, und so hab ich es wirklich geschafft, meine Eltern zu überreden, sich auf dem Rücken eines Pferdes die Landschaft reinzuziehen (auch wenn das aufgrund der Nervosität anfangs sicher nicht so möglich war). Doch als vier Meter von uns entfernt ein Schwarzbär genüsslich seine Beeren frisst, hat sich für Mama schon die ganze Aufregung gelohnt. Nun smilet sie auf dem Pferd... voll süß, und auch der Papa macht eine gute Figur auf seinem "Two bits"... nach immerhin 40 Jahren, die er nicht geritten ist!
Das Bild spricht doch für sich, oder?!
Mehr als zwei Stunden gehts durch den Wald, vorbei am Patricia Lake, der nördlich von Jasper liegt. Auch Piberdämme können wir sehen, ein echt netter Ritt! Mich freuts, dass die beiden auch mal Canada aus der mir so vertrauten Pferde-Perspektive erleben können. Und Mama hat all ihre Ängste vergessen, als wir direkt an einem Beeren fressenden Schwarzbären vorbeikommen:

Nach 2 Stunden ist Mama aber doch ganz froh, wieder auf den eigenen Beinen zu stehen, auch, wenn diese schon ein bissl weh tun ;-) Weiter geht es nun erneut zum "Maligne Canyon"... zumindest können wir diesmal von der anderen Seite...
"5th Bridge"
bis fast zur 3rd Bridge vorkommen, was sich wirklich noch gelohnt hat. Sehr idyllisch!

Danach ziehen leider immer mehr Wolken auf... doch wir lassen uns davon nicht entmutigen und nehmen noch den "Mount Edith Carvell" in Angriff...
schon auf dem Weg dorthin werden wir wieder ermutigt... ein Coyote schleicht am Straßenrand umher... leider, bis die Camera gezückt war, hat er dann doch das Weite gesucht!

Angriff auf "Mt. Edith Carvell"...allerdings hauptsächlich mit dem Auto. Nur das letzte Stück zum Gletscher bestreiten wir zu Fuß... brr, jetzt ist es aber wirklich schon ganz schön kalt!
Unser erster Gletscher ist aber auch beeindruckend...
...und macht seinem Namen "Angel Glacier" alle Ehre!

So viel Schönes der "Jasper National Park" auch zu bieten hat, so müssen wir doch weiterziehen, es gibt noch vieles zu bestaunen. Der Weg am nächsten Tag führt von Jasper über den Icefield Parkway, vorbei an Lake Luise und Banff, nach Canmore. Auch wenn das Wetter es heute nicht so gut mit uns meint, machen wir auf dieser Traumstrecke oft Halt... hüpfen für ca. ne halbe Stunde aus dem warmen Auto und bewundern einfach nur die sich uns darbietenden Naturschauspiele:

wie zum Beispiel die
"Athabasca Falls"
Mir wird nicht die Kälte, sondern die vielen herumwuselnden Touristen zu viel und so geht es gleich weiter zum nächsten Wasserfall: "Sunwapta Falls"
Danach kommen wir zum wohl berühmtesten Part der Strecke... zu den Columbia Icefields. Auf unserer Seite kommt der riesige "Athabasca Galcier" herunter...
...obwohl er sich in den letzten hundert Jahren um mehrere Kilometer zurückgezogen hat.... ganz schön erschreckend, was man da alles im Informationscentre erfährt, aber auch sehr aufschlussreich! Hier ist es echt schon superkalt und so sind wir froh, dass allmählich auf dem Weg Richtung Süden die Sonne wieder zum Vorschein kommt!

Beim Fahren über tolle Pässe lässt sich die Landschaft so richtig gut einfangen, einen letzten Stopp machen wir dann beim Bow Summit, wo man eine tolle Aussicht auf den "Peyoto Lake" hat.
Dann aber wird es wieder typisch Touris... Lake Louise... schon schön, aber völlig überlaufen. Das obligatorische Touristen-Foto wird aber natürlich gemacht...
...ja, auch die Peers waren da!

Danach sind wir aber schon geschafft und fahren bis zu unserem Ziel... der Mountain Ski Lodge in Canmore.






Vorgeschmack auf die Fortsetzung gibt es schon in einigen Bildern... Text folgt natürlich - a.s.a.p :-)

Banff - Fairmont Hotel

Canmore - Bow Valley - Grassi Lakes


Calgary


"Acres B&B" - Petting Zoo



South Alberta - "Bar U Ranch"

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Schon wieder so wahnsinnige tolle und echt schöne Bilder! Echt beneidenswert was du für deine Eltern für eine Reise zusammengestellt hast!!! Wünsch euch drei Peers noch ganz viel Spaß und zahlreiche Wild-Begegnungen die wir dann auch sehen :-)

Dickes Bussal & Umarmung von Anschi

Marianne hat gesagt…

Einfach nur WOW!
Ich vermute mit der tollen Reise hast du sicher Canada-Fieber bei deinen Eltern geweckt! Besonders supi find ich, dass deine Eltern aufs Pferd gestiegen sind, also wenn das mit mir auf einmal wer vor hat, ich glaub da würd ich streiken! Herrlich echt!
Die Natur ist einfach hammer-mässig, und das schon vom Photo her, wie schauts denn dann no in echt aus?! ;)
Genieß deine letzten Tage und komm gut heim! Cu in Styria oder so!
Alles Liebe,
Marianne