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Dienstag, 29. Januar 2008

Las Vegas

Sind jetzt wieder zurück, von einer wirklich lauten, schrillen und verrückten Stadt, in der nichts so ist, wie es scheint, und es nichts gibt, was es nicht gibt: Las Vegas.

War schon sehr spannend, eine so derartig andere Welt zu sehen. Schon am Flughafen waren wir mit den ersten Spielautomaten konfrontiert, und zwar direkt beim Gate, bei dem wir angekommen sind. Am Donnerstag am Abend sind wir dann auch gleich mit Raphi's Papa los auf "The Strip"... dort, wo sich alles abspielt, wo alle Hotels nebeneinander aufgefadelt und viele viele Sehenswürdigkeiten aus der ganzen Welt nachgebildet sind.

Beim "MGM" haben wir geparkt und sind direkt in die Casino-Welt eingetaucht: man kommt ja auch nicht drum rum - verlässt man das Parkhaus steht man schon mitten drin.


Das Maskottchen vom MGM und somit auch die Attraktion sind Löwen - arme Tierchen müssen auch in dieser Scheinwelt leben wo die ganzen Touris nebenher und unten drunter durchlaufen, hat mich ein wenig traurig gestimmt, vor allem wenn ich an das Löwengehege in Herberstein denke...

Im "New York New York" haben wir uns beim Rollercoaster gleich mal die Seele aus dem Leib geschrien. Musste feststellen, dass ich auch nicht mehr 14 bin, wow, das war schon scary!
Natürlich darf in New York die Freiheitsstatue nicht fehlen:

Danach sind wir einfach den Strip runtergeschlendert und haben uns von den vielen Eindrücken berieseln lassen:


Beim "Treasure Island" gabs die "Sirens of TI" zu sehen: eine kleine Tanzshow mit vielen Feuer- und Wassereffekten. Das Schiff ist sogar versunken! Naja, dafür waren die Choreographie und ganze Geschichte nicht weltbewegend... aber wir haben's gesehen!

Beim "The Mirage" gabs halbstündlich einen Vulcan, der ausgebrochen ist und Flammen, die dann auf Wasser schwammen.

Die "Fountains" beim "Bellagio" haben wir leider nicht mehr ganz geschafft... sind aber total schöne Wasser- bzw. Brunnespiele mit klassischer Musik untermalen.

Danach waren wir ganz schön hungrig, aber wer glaubt, schnell mal was essen gehen zu können, der irrt gewaltig. Die Hotels bieten ja Casinos, Shops, Attraktionen und komplett nachgebildete Welten an. Man taucht ein in eine surreale Welt, in der man sich wirklich voll leicht verirrt.
Schließlich haben wir im "Caesars Palace" unser italienisches Restaurant gefunden, direkt am Fontana di Trevi! Dort gab es auch ein großes Salzwasser-Acquarium:
Völlig erschöpft vom anstrengenden Tag mit den vielen neuen Eindrücken wollten wir dann endlich wieder zurück ins Hotel, aber da hatten wir die Orientierung schon völlig verloren und sind mal eine halbe Stunde im Kreis gerannt, um schlussendlich dort anzugkommen, wo wir losgegangen sind.

Geschlafen hab ich dann dafür gut: wir konnten ja bei Raphi's Papa (Ernst) im Zimmer bleiben: das war so ein kleines Apartment mit ausziehbarer Couch. Gott sei Dank hatte mich Raphi rechtzeitig vorgewarnt und so war ich gut ausgestattet mit Oropax!

Am Freitag musste Ernst noch zum Kurs, wir durften aber seinen Leihwagen ausborgen und sind gleich losgestartet zum Red Rock Canyon.

"Unser "Chrysler Sebring Cabrio - schon ein geiler Schlitten, ha?!

Um Las Vegas herum ist ja bekanntlich nur Wüste, also alles graubraun und so. Aber das ist wirklich interessant: es gibt eben diese rot schimmernden Felsen und Berge. Das ist Sandgestein, dass durch Erosion usw ganz fest aneinander gepresst ist und durch Oxidation dann diese rotbraune Farbe bekommen hat... wirklich sehr schön!

Danach sind wir noch bei einer kleinen Western Stadt bzw einer Ranch vorbei , mit vielen Tieren und so, grad die Pferdal haben mir jo wieder sehr gefallen!

Am Abend waren wir dann noch im "Silverton" beim größten Acquarium in Las Vegas, wo dann auch alle Zeiten einmal Meerjungfrauen rumschwimmen und kleinen Kindern zuwinken.

Iiiiiiiiiiiiiiiiiiii- Quallen!

Danach ging's weiter ins "Circus Circus" wo wir uns den Adventuredome angschaut haben (riesiger Indoor-Vergnügunspark). Naja, es hat uns dann aber schon gereicht mit der Achterbahn, also sind wir nur durch und haben uns eine Jonglier-Einlage im Circus gegeben. War nett, aber kurz, dafür gratis ;-)

Voll arg war, dass es an diesem Tag im "Monte Carlo" gebrannt hatte. Und nicht nur so ein bissi, sondern echt das ganze Obergeschoß lichterloh. Gott sei Dank wurde niemand schwer verletzt, aber der Schaden ist riesig und die 800 Gäste mussten alle ausquartiert werden, weil das Hotel nun aus Sicherheitsgründen gesperrt ist. Wir haben es nicht live mitbekommen, dürfte laut News aber ein ziemliches Chaos gewesen sein und es ist ziemlich abenteuerlich, wenn man die Feuerwehrleute in schwindelerregender Höhe so arbeiten sieht. Am Abend sah man dann die riesige Brandfläche... schon erschütternd, aber wie gesagt: Glück im Unglück, ist "nur" Sachschaden entstanden.


Am Samstag sind wir dann mit unserem coolen Schitten weit herumgefahren - ca. 600 km! Ziel waren zuerst das "Valley of Fire" - ähnlich wie der Red Rock Canyon, aber noch immer sehr beeindruckend - und der "Zion Nationalpark", der allerdings schon in Utah und somit in einer anderen Zeitzone liegt!


"Valley of Fire"

Zum Zion Nationalpark waren es dann noch etwa drei Stunden vom Valley of Fire. Immer am Highway entlang, rechts und links nur karge Landschaft, kaum bewohnt. Und dann fährt man plötzich wo hinauf, ein kleiner Fluss fließt, es wird grüner, Bäume tauchen zum ersten Mal auf. Dann kommt man in ein schmales Tal, das zunehmend enger und tiefer wird und plötzlich (gleich nach dem Schranken, wo man zahlt ;-) befindet man sich mitten im Park, wo sich das Wasser einen Weg durch die Felsmassen gebahnt hat. Steile Felswände, zum Teil noch schneebedeckt, neben Kakteen und einem Fluss bieten ein bizarres Bild. Hier soll es auch die einzigartige Zion-Snail geben... wir konnten sie leider nicht entdecken. Es war aber auch im Vergleich zu Las Vegas sehr kalt, aber schön!




Nachdem wir dort im Park noch wirklich gut gespeist hatten, war es stockdunkel, als wir uns auf den Rückweg machten. Etwas erschreckend sahen wir etwa 200 km vor Las Vegas schon dessen Schein am Horizont.
Ohne Scheiß, wir waren noch 200 km von dort entfernt!!!


Da war's dann nimma soo weit :-)

Am Sonntag sind wir es schließlich gemütlich angegangen. Das Wetter war nicht so großartig und es hat sogar geregnet und bissi gestürmt. Wir sind wieder zum Strip und haben uns als erstes Karten für unser Abendprogramm gecheckt: "Zumanity" von Cirque du Soleil. Der hat ja glaub ich fünf verschiedene Shows laufen, aber wir haben nur mehr dafür Karten bekommen.
Ein bisschen leider, denn ich hatte mir mehr bzw. etwas anderes erwartet und hatte von der Vorschau auch etwas anderes in Aussicht (Mystere), was mich ein wenig an "Afrika, Afrika" erinnerte. Naja, Zumanity war eher eine professionelle Striptease-Show mit Akrobatikeinlagen. Danach war ich leider nicht so richtig aufgelegt, aber was soll's... war trotzdem interessant.

Naja, am Nachmittag haben wir dann noch...
...bei M&M...
...und bei...
... Coca Cola vorbei geschaut.

Und was ja in so einer Stadt auch auf keinen Fall verpasst werden darf, und sich gut mit unseren knurrenden Mägen verbienden ließ...
Jaja, der kleine schwarze Strich drunter, das bin ich ;-)

Danach war noch etwas Zeit zum Shoppen: haben im Elektrogeschäft festgestellt, dass hier alles echt voll viel billiger ist... nur blöd, dass die ganzen Geräte auf 120V laufen... da braucht man wieder einen Trafo für zu Haus... egal, Raphi und ich haben uns einen Epillierer geleistet (meiner gehat ja so zach, da könnt man gleich selbst mit einer Pinzette zupfen)

Ja, und am letzen Abend ging es dann zum Cirque du Soleil... wie gesagt, was nicht so begeisternd war, aber auch ok war.
Und wer jetzt fragt, ob ich Geld gewonnen hätte...
...den muss ich enttäsuchen, denn ich nicht gespielt.
ABER:
ich hab 20 US$ am Klo gefunden... das ist doch auch was, hihi.

Naja, damit war unsere Reise schon fast beendet. Sind am Montag erst um 1 Uhr in der Früh zurück von der Show ins Hotel und um halb 6 wieder auf... der Flug ging ja schon um 8:20... laut Plan... das war ja noch was.
Die Amis wollen ja, dass man da gleich selbst eincheckt, was leider daran scheiterte, dass dieses Ding unsere Passports nicht lesen konnte und ich auch keine Lust hatte, MS PFFR zu heißen. Also haben wir uns auf die Suche nach Hilfe begeben, und wurden gleich für zu Dumm für diese Maschinen erklärt. Die Dame da am Schalter war echt total unfreundlich, hat uns gleich mal angefauch, wir sollten hinter der roten Linie warten (nur zur Info: die rote Linie befand sich direkt unter dem Absperrungsband... wir mussten uns also ziemlich verrenken). Naja, dann hat sie sich noch ewig Zeit gelassen, wir schon Stress, und danach wollt sie natürlich noch 50$ für Übergepäck verlangen... aber nix da... Raphi und ich, Koffer auf, Sachen ins Handgepäck gepackt (dass dann eben total schwer war) wieder zu, und siehe da, schon war alles klar! Dann hat sie uns natürlich gleich auseinandergesetzt (obwohl beim Flug von San Francisco nach Vancouver neben der Raphi no ein Platz frei gewesen wäre!) usw... naja, nach dem Schuhe aus bei der Sicherheitskontrolle haben sie gleich wieder bei Raphi gepfaucht, was da in ihrem Rucksack sei (naja, die 2kg Brotmischungspackung mussten wir ja aus Gewichtsgründen aus dem Koffer ins Handgepäck packen)... waren da sehr kritisch, aber ich hab sie nur angegrinst und halt erklärt, dass wir das brauchen, weil die ja kein gscheits Brot haben... Gott sei Dank, wir durften durch. Danach ist der Flieger mit fast einer Stunde Verspätung gestartet... was blöd ist, wenn man in San Francisco nur eine Stunde zum Umsteigen hat.... Ist sich dann knapp ausgegangen (wir sind vom einen Gate zum anderen durchgehen gerannt und waren die letzten... hinter uns habens gleich zu gemacht)... für uns ist es sich ausgegangen, nicht so für unser Gepäck, dass dann in Vancouver nicht angekommen ist.
Naja, wieder zurück in Canada hat man gleich gemerkt, dass die Leute viel freundlicher sind... zwar hat sich der Typ, bei dem wir was aufüllen mussten wegen des fehlenden Koffers, gleich mal verhört... diesmal waren wir keine Australierinnen, sondern von Austin, Texas... hihi, das war lustig!

Naja, hat alles nicht so viel ausgemacht... denn so mussten wir unseren Koffer nicht im Bus heim schleppen und schon am nächsten Tag wurde er brav geliefert. Ja, so war das... aufregend und spannend, eine schöne Zeit, und trotzdem bin ich froh, wieder "zu Hause" zu sein.

Mittwoch, 23. Januar 2008

Das Abenteuer kann beginnen!

Wow, jetzt ist es schon ganz schön spät geworden, aber ich bin irgendwie noch voll aufgekratzt. Morgen müssen wir um 4:45 Uhr los, also ganz schön zeitig, naja, es werden heut eben nicht so viele Stunden schlaf. Zumindest ist nun endlich gepackt, auch Raphi ist gleich mal im Bad fertig. Jetzt wollen wir nur noch checken, ob unsere Flüge alle noch nach Plan starten. Von Vancouver geht es morgen um 7 Uhr nach Los Angeles, dort haben wir eine 3/4 Stunde zum Umsteigen und dann geht es gleich weiter nach Las Vegas. Freu mich schon, und bin ziemlich aufgeregt: was mich da wohl erwartet?! Schon lustig irgendwie, bedenkt man, dass ich ja noch nie im Casino war... das erste Mal in Vegas, so zu sagen...

Naja, heute hat Niki von Atira angerufen. Wie eigentlich erwartet bekam ich eine Absage. Danach überkam mich ein komisches Gefühl: war ein wenig verwirrt - soll ich nun froh sein, da sich die Frage nicht stellt, ob ich annehmen sollte, oder doch enttäuscht, naja, immerhin wurde ich abgelehnt!? Irgendwie war beides da... naja, brauch ja nicht länger drüber grübeln. Ist auch nicht so schlimm, weil ich Gott sei Dank ein neues Job-Interview am Freitag in einer Woche hab. Und zwar beim Tierarzt! Das taugt ma ja voll, hab zwar keine Ahnung, was mich da erwartet und schon noch weniger, wie ich mich auf das Interview vorbereiten soll, aber egal. Wenn dort net grad Raubtiere behandelt werden, ist das sicher kein soo blöder Job. War auf alle Fälle eine positive Rückmeldung, was ja immer gut tut! Die Klinik ist auch net so dumm gelegen, gleich in Dunbar, das ist ganz im Westen, aber von mir aus gut erreichbar.

So, das hat ja noch Zeit. Las Vegas, ich komme!

Montag, 21. Januar 2008

Ausflug x Drei

Voll motiviert vom schönen Wetter waren wir die Tage fleißig unterwegs und haben unsere Bustickets gscheit ausgenutzt!

Nach Süden:
Am Samstag haben wir es fast bis zur Grenze zu den USA geschafft! Zwar war es schon ziemlich spät und eher duster, aber das tat unserer Freude keinen Abbruch, als wir nach knapp zwei Stunden Skytrain und Busfahrt - drüber über den Fraser River nach Surrey und dann weiter über King George - in White Rock ankamen. Das letzte Stück bis zur Bay sind wir dann "gelaufen", so würde Rike wahrscheinlich schreiben, naja, es war auf alle Fäller mördersteil. Unten am Meer angelangt schlenderten wir noch ein wenig am Pier entlang, bevor wir uns dann doch ins "Boathouse" setzten und Dinner aßen. Rike und ich je einen Salmon Burger, Raphi erwärmt sich bei chinesischen Nudeln (HOT ;-)
Was nun wirklich mal an dieser Stelle geschrieben wird: die Canadier arbeiten wirklich hart für ihr Trinkgeld, sind superfreundlich, fragen ständig nach, wie es einem geht, ob alles passt usw. Ach ja, und für Menschen, die wie ich "saufen wie ein Kaiberl" (Zitat Mama) ist der "Free-Refill" echt der Hammer! Da trinkt man ein Cola light, nein, eigentlich heißt das ja "Diet Coke", naja, jedenfalls hat man noch net amal gscheit ausgetrunken, kommt der Kellner schon und nimmt einen das Glas weg! Na da hat die Nicola aber mal gscheit protestiert, "Da ist ja no a Schluckerl drin!", aber ehe ich mich versah, stand schon das neue, aufgefüllte Glas da! UND es kostet keinen Cent! Da das Essen schon net soo billig war, musste ich diese erfreuliche Tatsache gleich ausnutzen, was ich gleich zweimal bereuen sollte: wenn man steil runter geht, muss man erst richtig steil wieder rauf, was mit so einem gluckernden Bauch gar net so einfach ist! Naja, und dann ist der Weg bis nach Vancouver auch recht zach gewesen, denn wenn man oben viel einfüllt, will es unten ganz schnell wieder raus. Naja,... fleißig "liefen" wir den Berg "hoch" (Wahnsinn, wenn ich heim komm, kann ich nur mehr "German German!), zurück zum Bus.
Ja, das war's dann auch schon wieder, und wer fragt, warum es kein Foto gibt: es war finster!


Nach Nord-West:
Nicht so aber am gestrigen Sonntag! Strahlend blauer Himmel lockte uns diesmal in den Nordwesten: mit dem Skytrain nach Down Town und dann mit dem Express Bus über den Stanley Park, die Lions Gate Bridge, North und West Vancouver nach
"Horseshoe Bay" (die Berge im Hintergrund gehören schon zu Vancouver Island).
Dort rauf auf die Ferry und schon waren wir (knapp 2 Stunden später) an unserem Ziel angekommen:


Und dort ist es wirklich der Hammer!
Haben uns zu Fuß auf den Weg gemacht zum "Killarney Lake". Wunderschöne Wege durch riesige, naturbelassene Wälder mit vielen Bächen, da und dort auch ein wenig sumpfig. Echter Urwald, und trotz der Jahreszeit herrlich grün, saftig und feucht. Kann ich jedem nur empfehlen, der ein bissl auf Natur steht!

Naturschutz wird hier hoch geschrieben:
Es gibt eigene "Fischtreppen" für die Lachse, die wieder an den Ort ihrer Geburt wollen!
Stefan, das Bild ist nur für dich :-)
Wenn da die Lachse hier bei der Arbeit sind, dann ist doch der alte Fisher-Boy das auch!
Urwald!
Killarney Lake - echt schön, wenn es net schon wieder gedämmert hätte, hätten wir auch herumspazieren können, naja.

Zurück am Meer haben wir endlich mal so eine Art "Strand" entdeckt. Hab auch fleißig "Beute" gemacht (Muscheln und Steine)
Der Blick zurück nach West Vancouver war traumhaft!
Bevor wir uns aber wieder auf den Weg zurück machten, mussten wir uns nochmals stärken und haben wirklich eine tolle Einkehrmöglichkeit mit Küche aus der Toscana entdeckt!
The "Toscany"
Innen gab es viel Kerzenlicht und echt gute Küche!



Richtung Down-Town:

Heute musste Rike leider wieder arbeiten, aber da die Sonne so schön schien und wir wirklich strahlend blauen Himmel hatten, machten wir uns eben zu zweit auf den Weg. Naja, diesmal nur in Zone 1, aber da gibt es ja auch ganz viel zu entdecken.
Wir schafften es heute auf die Halbinsel "Granville Island", die Down Town im Süden vorgelagert ist. Eigentlich war das gar keine richtige Insel, sondern wurde vor 100erten von Jahren aufgeschüttet. Darauf gibt es einen Public Market, der heute leider geschlossen war, und viele kleine Arts and Crafts Shops. Über Granville Island führt eine große Brücke.

Es ist ganz nett, einmal herum zu spazieren, vor allem bekommt man so einen netten Ausblick auf die Skyline in Down Town (und diesmal von der anderen Seite :-)
Weiters gibts nette (Haus)boote und einen kleinen Park zu sehen:

Heute ließ es sich wirklich schon gut in der Sonne aushalten!

Ja, und das war's auch schon wieder. Mal schauen, wie das Wetter morgen wird, vielleicht düsen wir nochmals los. Bezüglich Job gibt es nicht besonders viel Neues: hab mich mittlerweile bei einigen alternativen Stellen beworben, u.a. als Tierarzt-Assistentin. Jaja, wenn man auf einer "Farm" aufgewachsen ist und der Vater einer Kindergarten-Freundin Tierarzt ist, da hat man ja hoffentlichs schon fast gewonnen :-) Mal gucken... aber egal wie das weiter geht, am Donnerstag starten Raphi und ich schon um 4:45 Uhr unserem Glück in Las Vegas entgegen, ja, und dann werden Geldsorgen wohl Vergangenheit sein?!

Freitag, 18. Januar 2008

Job und so...

Heute war es soweit: mein erstes Bewerbungsgespräch! Damit ich ja rechtzeitig hinkomm, haben Raphi und ich gestern schon ein wenig die Gegend von Down Town Eastside erkundet. Ist schon ein sehr bedrückendes Viertel, die Menschen dort sind von Armut und Drogen gezeichnet.
Naja, da es ja nicht so weit nach China Town ist, sind wir da auch gleich mal durchmarschiert und haben dann im Pacific Center noch ein bissl Wok und Maki (meine absoluten Favourits zur Zeit) gegessen.
China Town

Heute hab ich mich aber allein auf den Weg gemacht: die Entscheidung, was ich anziehen soll, war schon die erste Herausforderung. Hier legen sie doch etwas mehr Wert auf das Äußere, als ich es von zu Hause gewohnt bin - zumindest haben wir das so gehört. Jeans sind ein totales NO NO! Andererseits wollte ich nicht overdressed sein, bedenkt man die Klientel, mit der ich in diesem Job zusammenarbeiten würde. Naja, da ich aber meine schöne Hose ausgepackt hab, mussten die hohen Schuhe dazu (sonst ist mir die Hose einfach zu lang ;-) was dann schon komisch war... die kleine Nicola stöckelt da mal an vielen Obdachlosen vorbei durch Down Town Eastside. Es war dann schon ok, auch das Gespräch. Hab versucht, mich gut darauf vorzubereiten, was ich auch absolut gebraucht hab. Insgesamt war ich knapp eine Stunde da, und nachdem ich kurz Überblick über die Einrichtung erhalten und einen kleinen Rundgang absolviert hatte, ging es richtig los: 26 echt schwierige Fragen warteten auf mich, von meiner Vorstellung von Feminismus, über was ich machen würde, wenn eine Blutlacke den ganzen Boden versaut, über die Auswirkungen der Einwanderung der Europäer auf die Native Canadians, bis hin zu meiner Reaktion auf Situationen, wo der Alarm losgeht, eine Frau grad meine Hilfe benötigt und zwei andere sich fast totprügeln. Wow, das war schon schwierig! Ich glaub aber, dass ich mich ganz gut gemacht habe, zumindest im Verhältnis zu meiner (doch eher fehlenden) Erfahrung, gerade im Umgang mit Gewalt von und an Frauen, Drogenmissbrauch, Prostitution und physischen und psyschischen Erkrankungen. Trotzdem glaub ich nicht, dass ich den Job bekommen werde. Es gab heute insgesamt 4 Interviews und ich erfahr das Ergebnis am Mittwoch. Ehrlich gesagt, ich glaub, ich bin nicht traurig, wenn ich den Job nicht bekomm.
Was mich an der Einrichtung etwas stört ist, dass sie als einziges Ziel verfolgt, Frauen wohnhaft zu haben, die ansonsten aus allen anderen Einrichtungen geflogen sind bzw. unfähig sind, selbständig zu wohnen. Mich frustriert die Vorstellung, dass es nicht einmal den Versuch gibt, zumindest einige der Frauen darin zu unterstützen, selbständig zu werden, und diese Wohnmöglichkeit als Überganslösung zu verstehen. Der Job wäre von 0-8 Uhr morgens und besteht hauptsächlich aus Deeskalation, Krisenintervention und schauen, dass in erster Linie mir, danach den Frauen und als letzteres dem Gebäude nichts (schwerwiegendes) passiert. Das ist definitiv ein extrem herausfordernder Job, man ist als Staff auch komplett auf sich allein gestellt... es gibt aber eine Verbindung zu irgendwelchen Leuten, die, wenn man sich nicht regelmäßig meldet, gleich mal die Polizeit alarmieren, weil dann ist was passiert! Und ehrlich gesagt, ich denke, für diesen Job verdient man eigentlich Nacht- und Gefahrenzulage... umgerechnet zahlen sie aber nur ca. 12 € /Stunde brutto! Trotzdem, ich weiß nicht, wie ich reagiere, sollte ich den Job wider Erwarten bekommen. Aber darüber zerbrech ich mir jetzt nicht den Kopf, werd mich auf alle Fälle weiter bei anderen Organisation bewerben... zumindest bis Donnerstag, denn............................

am DONNERSTAG fliegen Raphi und ich nach LAS VEGAS!!!!!!!!!

Voll geil, freu mich total. Haben heute den Flug gebucht, umgerechnet ca. 190 € hin und zurück, der Hammer. Und dort können wir in der Suite von Raphi's Papa bleiben (mit Küche). Dieser ist nämlich 6 Wochen dort auf Schulung von seiner Firma aus. Naja, und wir beiden nutzen das gleich mal und wer weiß, vielleicht gewinn ich ja soviel Geld, dass ich gar nicht mehr arbeiten gehen muss :-)

Mittwoch, 16. Januar 2008

Ohne klare zeitliche Gebundenheit muss ich zugeben, komm ich schön langsam mit den Tagen durcheinander... vielleicht auch, weil ich ja immer noch ein bisschen mit zu Hause mitlebe, also heute ja schon morgen ist... manchmal verwirrend, aber egal.

Am Montag überraschte Friederike uns beim Brunch... "Es ist doch Montag, was tut sie um diese Zeit schon zu Hause?" Das sollte sich gleich klären und sie gesellte sich zu uns und erzählte eine für uns doch etwas gruselige Story.
Friederike arbeitet als Praktikantin bzw. Assistant in der Handelskammer (camber of commerce) hier in Vancouver. Für Montag hatte sich schon vergangene Woche Besuch des Oberbosses aus Vancouver und seiner.. nennen wir sie mal Sekretärin... angekündigt. Naja, nach einem 30 minütigen Meeting von Friederike's Chefin mit den Oberchef war erstere gefeuert, und zwar zu meiner Überraschung ohne jegliche Frist, was soviel bedeutet, sie hat im selben Augenblick ihre Sachen gepackt und noch am selben Tag die Kammer verlassen.. für immer, oder, for good, wie die Canadier sagen würden. Betrifft mich ja gar nicht, und, wie sich gestern Dienstag herausstellen sollte, auch Friederike nicht. Da war nämlich schon ihr neur Chef da... direkt aus Toronto eingeflogen. Ja, so schnell geht das hier. Ist schon eine ganz andere Unternehmenskultur hier, wie es schein, was ja auch etwas erschreckend ist, wenn man unser Arbeitsrecht bzw. diverse Kündigungsfristen in Österreich gewohnt ist. Ich lerne daraus: so schnell man hier in Canada einen Job haben kann, so schnell und vor allem unvermittelt ist man ihn auch wieder los (Rike's Chefin wusste vorher nicht wirklich, dass sie die Kammer verlassen muss, sie ahnte angeblich nur was, weil große Umstrukturierungen vorgenommen wurden).
Auch wenn mich das alles nicht tangiert, so musste ich doch mal schlucken... schon sehr anders, dieses Vancouver!

Ja, kurz auf Friederike's Erzählungen folgte die nächste Überraschung... der Kühlschrank ist kaputt geworden und hatte offenbar schon in der Nacht eine ziemliche Sauerei gemacht, weil alles ausgeronnen ist. Rhodora, die ja in die Arbeit musste, hatte uns dann beauftragt, alles, was noch nicht verdorben war, nach unten in den anderen Kühlschrank zu retten (blöd bei den Dingen aus dem Tiefkühler, wir mussten also ziemlich viel essen ;-) Naja, und lustig war das auch nicht, denn wer jetzt an so ein Kühlschrankerl zu Hause denk, der denkt da in völlig falschen Dimensionen!!! Der Kühlschrank ist RIESIG und vollgestopft mit einfach allem, was man sich so vorstellen kann, und noch mehr (Dinge, die ich ja nie im Kühlschrank aufbewaren würde). Kreativ wie ich manchmal bin, hab ich uns dann die Jahreszeit zu Nutze gemacht und alles, was in Gläsern und Flaschen abgepackt ist, in zwei großen Wäschekörben nach draußen gestellt. Der Rest musste im Kühlschrank im Erdgeschoss Platz finden, der ja auch vorher schon angefüllt war. Naja, Rike meinte dieses Problem lösen zu können, indem sie gleich mal einen Teller zerbrochen hat. Unabsichtlich, natürlich ;-)
Ja, das war ganz schön eine Bescherung, vor allem, weil meine 500g Packung Shrimps aufgetaut war und Raphi erklärt hatte, sie mag gar keine. In der Not lecker mit Philadelphia und Nudeln abgeschmeckt haben dann aber sowohl Raphi, als auch Rike und ich brav zugelangt.

Jaja, wer aber denkt, ich tu nur essen, der liegt, oder lag zumindest am Montag falsch. Am späteren Nachmittag hab ich mich einmal aufgerappelt, meine Laufschuhe angezogen und hab im Laufschritt ein wenig unsere Nachbarschaft erkundet. War eigentlich sehr genial und hat mir viel Energie gegeben: nachdem es den ganzen Vormittag geschüttet hatte, begann der kräftige Wind Löcher in die dicke Wolkendecke zu reißen und die Sonne blinzelte noch ein paar Minuten durch, bevor sie wieder am Horzont versank. Ich bin gar nicht so wenig weit gekommen, hab eine Runde im nördlich liegenden J. Hendry Park gedreht. Dort absolvierte ich mehr einen Hindernislauf, da der viele Regen riesigen Lacken hinterlassen hatte, die es zu überwinden galt.
Alles in allem eine schöne Tour, an die ich mich heute noch sehr gut erinnere, da sie nicht spurlos an meinen Oberschenkeln vorbeigeangen ist (kann kaum die Stiege runtergehen wegen der "Spatzen").

Da die sportliche Aktivität am Montag so gut getan hatte, legte ich gestern mit Raphi nochmals gemeinsam los: wir eroberten per Rad den ca. 4 Quadratkilometer großen Stanley Park. Sehr fein war, dass wir zum allerersten Mal blauen Himmel hatten und endlich die Gipfel der an die Stadt grenzenden Berge sehen konnten! Traumhaft, ohne Scheiß!


Und auch der Stanleypark ist einfach herrlich... denk mal, dass es gerade zu dieser doch etwas frostigen Jahreszeit klass ist, da kaum Touris unterwegs sind. Wir haben den Park einmal umrundet und anschließend sind wir noch ein wenig tiefer hineingefahren. Beides einzigartig-außerdem ist das weniger ein Park, als eher ein kleiner Urwald. Freche Eichkätzchen sind außerdem voll auf uns zugetigert und haben Raphi zum Quietschen gebracht. War lustig und wir waren natürlich fleißig am Knipsen:

Auf los geht's los....

LOS!

Blick zurück auf Down Town

Totem Pfähle

Raphi's Highlight...
...sie wollte schon immer einmal in solch einem Leuchtturm Urlaub machen :-)

Die Lions Gate Bridge......verbindet den den Stanley Park mit North Vancouver.


Im Norden gibte es auch steile Klippen:


Und weiter innerhalb auf der Halbinsel gibt es sie..
Crazy Squirrels!
Die waren so furchteinflößend, dass ich sogar noch davon geträumt hab... wirklich!

Naja, dafür muss man zurück auf dem Festland bzw. in Down Town keine Angst haben ;-)

Im Anschluss sind wir noch ein wenig durch die Robson Street geschlendert, das ist so eine kleine Mariahilfer Straße. Wir haben uns dann zum Aufwärmen eine überteuerte heiße Schokolade (dafür sehr lecker) gegönnt.


Und da, zur großen Freude der kleinen Auswanderin, kreuzt doch tatsächlich eine Straße, die den selben Namen trägt, wie ich :-) Gott sei Dank hatte Raphi's Kamera, im Gegensatz zu meiner, noch genug Strom!



Zu Hause angekommen gab's dann mit Rike noch Käsefondue (der Käse war ein weiteres Opfer unseres Kühlschrankes). Rhodora hatte original Schweizer-Käsefondue-Käse und ich hatte mich wirklich drauf gefreut, darin mit Brot, Kartoffel und Champignos (auch die MUSSTEN gegessen werden) zu tunken. Doch, das war gar net so gut, für meinen Geschmack eher grauslich... naja, jetzt weiß ich das auch ;-) Leider ist noch was über, aber dafür fühl ich mich wirklich nimma zuständig!




Heute gab's zwar keinen Ausflug, dafür einen wichtigen Anruf: bin für Freitag zu einem Job-Interview eingeladen. Der Job wäre zwar nur 20h, aber ganz ok. Ist in so einer Mischung aus Frauenwohnheim bzw. Frauenhaus und auch über Nacht und so... da die Position doch sehr herausfordernd zu sein scheint, hab ich mich auch nur deshalb beworben, weil am Montag die Bewerbungsfrist schon abgelaufen ist... naja, mal schauen, ob sie mich für qualifiziert genug halten. Mir geht schon der Reis, aber hab ja nicht viel zu verlieren. Freitag um 11 Uhr, da heißt es dann bitte Daumen drücken - muss mich auch noch gscheit drauf vorbereiten, in Wahrheit ist das ja allererstes Bewerbungsgespräch. Musste in Österreich ja auch noch nie eines führen. Aber egal wie es ausgeht, die Erfahrung gewinn ich wenigstens. Fall's jemanden interessiert - Details über die Organisation werd ich erst dann verbreiten, wenn ich wirklich beschäftigt bin. Aber für alle besonders Interessierten, hier der Link:
Atira Women's Resource Society ist die Dachorganisation und Sereenas House for Women ist das Projekt:
http://www.atira.bc.ca/sereena.html
Ach ja, und hier könntet ihr die Stellenanzeige lesen:
http://vancouver.craigslist.ca/npo/533950756.html

Ja, dann schauen wir mal, was draus wird. Möchte morgen mal dahin fahren, um erstens herauszubekommen, wie ich da am besten hinkomme, zweitens um zu wissen, wie lange ich dafür rechnen muss und drittens liegt das Haus mitten in Down Town Eastside, dem sozialen Brennpunkt von Vancouver, den Raphi und ich uns aus sozialarbeiterischen Beweggründen sowieso erobern möchten... ja, und dann ist ja schon Freitag, und wenn es gut läuft, gibt es dann auch wieder News von mir zu lesen.