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Samstag, 26. April 2008

Viele, viele Eindrücke

Gaanz, gaanz langsam wird es besser, hier auf der Ranch. Eine Woche ist nun schon verflogen... hätte nicht gedacht, dass die Zeit so schnell vergeht. Aber vielleicht ist das auch normal, hier zwischen Arbeit und Privat zu unterscheiden, ist kaum möglich. Ist schon ein großer Druck da, mehr zu leisten, als eigentlich offiziell abgemacht. So nach dem Motto, wer sich ins Zeug legt, kann weit kommen. Und das macht echt müde am Ende des Tages!
Auch keinen geeigneten Ort zu haben, sich zurückziehen zu können... alle Mahlzeiten gemeinsam mit den Kollegen einzunehmen und irgendwie immer dazwischen zu hängen.. das kostet ganz schön viel Kraft.

Gott sei Dank hab ich nach den ersten Tagen in der Office dann endlichh auch mal raus können.
Das ist ja gar nicht so einfach, denn jetzt sind ja die Bären (Schwarzbären und Grizzly Bären) aufgewacht und hungrig... also darf man nur zu zweit raus, muss sich auch immer abmelden und so. Bin aber schon bestens vorbereitet... hab ein Bären Video aus den 80ern angeschaut... mein Lieblingszitat daraus "When the bear starts eating you, fight!" Sehr geil, gutes Kommentar!
Jenny, die ist vor drei Tagen erst angekommen (auch eine Australierin) hat schon bei der Herfahrt den ersten Schwarzbären gesichtet...
bissl unscharf, aber doch Beweis genug!

Am Mittwoch war ich dann auch zum ersten Mal ausreiten... seither eigentlich fast täglich, meistens nach der Arbeit.
Hier ist Narissa auf Dash und ich auf dem großen Cache daneben... hü hott!
Und das bin ich mit "Ice".. der hat gaanz blaue Augen, so wie ich :-)

Die Arbeit macht jetzt auch viel mehr Spaß... bin draußen unterwegs und tu "um's Haus herum ein bissl z'sammputzen" (Zitat Papa, aber auf Anger bezogen :-) Das heißt, ich rechen viel Rinde und so zeug zusammen und bring es mit der Scheibtruhe weg. Den restlichen Schnee hab ich auch geschaufelt, sowie Holz geschleppt und einen Baumstamm komplett entrindet...
Nicola @ Work
Schon komisch, ich hätte all das wohl auch zu Hause machen können (der Opa hätt sich gefreut), für wohlgemerkt die gleichen Konditionen (Kost und Unterkunft)... aber da muss man wohl soo weit weg von zu Haus, um solch eine Arbeit schätzen zu können! Schräg.

Ja schräg, so wie das Wetter: In der Nacht hat es jetzt fast immer noch geschneit, aber tagsüber ist es schon voll warm und angenehm! Gott sei Dank, denn morgen geht es endgültig ab ins Zelt!
Die Sache ist nämlich die: auf der Ranch ist einfach net genug Platz, dass alle in einem Haus schlafen könnten... und wenn man das will, dann müsst ma zahlen... ansonsten schlafen die Gäste da. Und der Kevan meint ja sowieso, wer ein Guide sein will, der darf da wohl nicht so zimperlich sein. Trotzdem, mir fällt es schon schwer, mein Bettchen aufzugeben, oder noch besser gesagt, meinen Kasten... aber morgen hab ich nochmal frei, da muss ich dann bissl kreativ sein und in Narissa's und meinen Zelt bissl was zum Aufhängen usw basteln... das werd ich doch wohl noch hinkriegen!
Heut hatte ich auch frei und hab den Vormittag genutzt, bissl mein Englisch auf Vordermann zu bringen... ja mei, die ganzen Geräte usw wollen auch gelernt sein... von Scheibtruhe über Rechen bis zum Buschmesser ist alles dabei!
Am Nachmittag hab ich dann Bernie geholfen, einige Wege freizulegen... da sind halt ein paar Bäume drübergefallen oder so... auf alle Fälle haben wir uns mit den Pferden auf den Weg gemacht,
... mit Motorsäge und Buschmesser bewaffnet... alles am Packpferd montiert, wie praktisch... leider konnte der Bernie die Motersäge aber nicht zum Gehen bringen, also haben wir uns mit dem Buschmesser abgemüht
... Resultat: drei Blasen an meiner rechten Hand!
Mah, meine Studentenfinger sind auch net dafür geeignet, aber bald werden's hoffentlich von Hornhaut geschützt!

Egal... eigentlich passt es ganz gut hier, nur so richtig einleben konnte ich mich noch nicht. Die Leute sind durchwegs nett, aber schon auch ein wenig Eigenbrödler. Vor allem mit dem Bernie hab ich so zu schaffen.... den sein australischer Akzent bringt mich noch um... ständig muss ich nachfragen und er ist wirklich kein Mann der großen Worte... bissl zipft ich ihn glaub ich schon an, was jetzt net böse oder so ist, aber kann halt auch nix dafür, dass der den fießesten Akzent ever hat! Kombiniert mit all den neue Worten... da hab ich keine Chance... und die fünftausend verschiedenen Knoten bei den Pferden... hey, das ist echt anstrengend.
Geb mir Mühe und es wird immer Besser... aber gerade die Tatsache, dass ich nur so eingeschränkt ins Internet kann, macht mir das Leben nicht grad leichter und so hab ich nun doch auch ein bisschen Heimweh.

3 Kommentare:

Anja hat gesagt…

Hey meine Liebe!
Weißt du was? Du bist die mutigste Frau, die ich kenne!
Ich bin ja nicht soo fürs campen, aber mit dir würd ich mich sogar in die Wildnis für ein paar Minuten trauen! Dann zückst du einfach dein Buschmesser und beschützt mich, ja?
Durch all diese teilweise auch echt harten Erfahrung Nici wirst du so was von stark zurückkommen, dass es sich bei uns Daheim (wo du eigentlich auch hingehörst)ja spielerisch wieder behaupten können!
Kommst du mit deinen Eltern vielleicht schon ein bisserl früher Heim?
Ich geb übrigens bei allen an, dass du dort "überlebst" wo sie Legenden der Leidenschaft gedreht haben. Hast du dort schon einen Pritt ähnlichen Cowboy gesichtet? Wenn ja - Foto bitte an mich: aniederl@gmx.net ;)
Ich denk sehr oft an dich und schicke dir motivierende, durchhaltende Gedanken und wünsche dir, dass du die Landschaft und die neuen Begegnungen in dein Herz schließt.
Alles Liebe und Gute morgen guide, deine ANJA :)

Marianne hat gesagt…

Ich kann mich der Anja nur anschließen: Nicola, des is so stark, was du da machst!!! Bären, Buschmesser, Ausritt, Campen (und das nicht nur für eine Nacht)und noch dazu an der Seite von so einem Cowboy (den Bernie mein ich, nicht von schlechten Eltern, oder täusch ich mich da?!).
Aja, und das mitm "ums Haus herum a bissl zammräumen" kommt mir nur all zu bekannt vor-aber sind wir uns ehrlich: Wer kann schon von sich behaupten, mitten in Canada zwischen Bären, Wildnis und Cowboys einen Baum entrindet zu haben!
Freu mich auf mehr Geschichte von der Ranch! ;)
Sonnige Grüsse aus der Steiermark

Raphaela hat gesagt…

Howdy! (Zitat Rhodora :-)

Kaum zu glauben, dass du schon über eine Woche nicht mehr in Vancouver bist. Du gehst und ganz schön ab hier!!
Im Haus hat sich einiges verändet, jetzt haben wir ja noch einen neuen Mitbewohner, Sebastian. Er ist voll nett, wir verstehen uns gut. Und er teilt sich mit Benni (unser) "Steiermark-Zimmer".
Die Fische leben noch und Rhodora füttert sie jetzt auch mehr oder weniger regelmäßig.

Die Pferde sind ja voll süß, da bekommt man wirklich Lust aufs Reiten :-) Freu mich schon, wenn wir uns dann auf der Ranch treffen!
Hoff wir können bald wieder mal skypen.
glg aus Vanc
Raphi